2014-01-02 13:08:33

Papst zu Friedensmarsch: Die Schwachen achten


RealAudioMP3 Kein Mensch soll gering geschätzt werden. Das hat Papst Franziskus anlässlich eines Friedensmarschs in Italien am Neujahrstag unterstrichen. Der Marsch in der mittelitalienischen Stadt Campobasso wurde von der Bischofskonferenz des Landes organisiert. In einer Botschaft dazu bezeichnete Franziskus die Aktion als „erneuten Einsatz für ein Zusammenleben, das auf Wahrheit, Liebe und Gerechtigkeit basiert.“ Der globalisierten Gleichgültigkeit, die uns an die Leiden der anderen gewöhne und zur Geringschätzung und Verachtung der Schwächsten führe, werde so eine Absage erteilt, erklärte Franziskus.

Beim 46. Friedensmarsch unter dem Motto „Brüderlichkeit, Basis und Weg für den Frieden“ hatten sich mehr als 3. 000 Teilnehmer aus ganz Italien in Campobasso versammelt, darunter auch sehr viele junge Leute. Der Friedensmarsch in der Hauptstadt der Region Molise machte immer wieder Station; unter anderem bei der Mensa der Caritas oder im Gefängnis. Mit dem Stopp dort sollte an die Leiden der Häftlinge erinnert werden, die sehr oft auch noch andauern, wenn die Strafe längst abgesessen ist. Don Giuseppe Romano, Gefängnisseelsorger in Campobasso dazu im Gespräch mit Radio Vatikan:

„Sehr oft ist es auch einfach die Hoffnungslosigkeit: Die Leute fragen sich, was sie in der Zukunft machen sollen und welche Zukunft sie und ihre Familien erwartet. Unsere Aufgabe ist es deshalb – und zwar nicht nur die der Gefängnisseelsorger, sondern aller, die dort im Gefängnis arbeiten – den Häftlingen zu helfen, ihre Hoffnung wiederzufinden. Wir müssen die Menschen dazu bringen, wieder an sich selbst zu glauben und an die Gesellschaft. Dazu muss allerdings natürlich auch die Gesellschaft beitragen.“

Der Gefängnisseelsorger hat auch konkrete Vorschläge, was die italienische Regierung in diesem Zusammenhang tun könnte:

„Es muss immer das Ziel sein, den Menschen zu helfen. Es wäre noch besser, wenn man vorsorglich sehr stark im sozialen Bereich tätig werden könnte, umso vor allem in Risikoregionen zu verhindern, dass die Menschen überhaupt zu Kriminellen werden oder in Kontakt mit Kriminalität kommen. Das heißt: Schulen bauen, Arbeitsmöglichkeiten schaffen und so etwas. Sehr viele landen hier im Gefängnis, weil sie keine Arbeit finden und schließlich Verbrechen begehen, um ihre Familien ernähren zu können. In der Haft zeigen sie, dass sie gerne arbeiten wollen und einen Beruf lernen möchten.“

(rv 02.01.2014 sta)







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