Benedikt Lautenbacher
und Andreas Ruffing (Herausgeber): Männer Gottes. 12 Portraits aus Bibel und Tradition.
Eine Besprechung von Pater Bernd Hagenkord
Ein neues Jahr steht an und dafür
darf ich einen Begleiter anbieten: Männer Gottes heißt er. Das Buch stellt für jeden
Monat des Jahres einen Mann Gottes vor, wie die Tradition unseres Glaubens sie hervor
gebracht hat. Die Männer tragen in den Überschriften Bezeichnungen wie „kraftvoll
und verletzbar“, „Mann der Konflikte“ oder „Im Hintergrund leben“. Es sind aber keine
Klischeebilder, die hier abgerufen werden, längst in den Lebenshilfe-Regalen der Buchläden
massenhaft vorhandene Idealisierungen. Es sind Charaktere und Rollen, Biografien
und Männlichkeit, die in Beziehung gesetzt werden und auf das Geistliche, das tiefer
liegende abgeklopft werden. Berühmte Männer sind darunter wie Jeremia und Paulus –
und Jesus – aber auch unbekannte wie Konrad von Parzham. Die Autoren schreiben bewusst
aus ihrer eigenen Erfahrung heraus, ihrer eigenen Auseinandersetzung mit ‚ihrem’ Mann.
Das macht das Buch zu einem hilfreichen Begleiter für das Jahr, wird der Leser doch
in diese Auseinandersetzungen hinein genommen. Jenseits der Debatte über Gender-Mainstreaming
und dergleichen sind die Autoren überzeugt, dass ‚ihre’ Männer uns heute etwas zu
sagen haben, dass wir geistlich wachsen können mit Hilfe dieser Lebensgeschichten.
Dabei sind die Lebens- und Glaubensbilder herrlich unideologisch, besonders bei den
berühmten, von denen wir alle ein Bild im Kopf haben wie bei Jesus oder dem heiligen
Martin, hier öffnet das noch einmal neue Zugänge, die lohnen für das kommende Jahr. Es
sind zwölf Männer. Heißt das, dass das Buch nur für Männer geschrieben ist? Das ist
schwer zu sagen. Ich denke nein, wenn es sicherlich für Männer besonders attraktiv
sein dürfte. Aber vielleicht ist ja gerade das auch für ‚Nichtmänner’ ein guter Zugang.
Das
Buch ist im Kösel Verlag erschienen und kostet etwa 15 €.