2013-12-26 09:55:54

Ägypten: Auf einmal sind sie Terroristen


Die Übergangsregierung in Kairo hat die Muslimbruderschaft offiziell als terroristische Vereinigung eingestuft. Die Gruppe sei für einen Anschlag in einer Stadt im Nildelta verantwortlich, so die Begründung. Bei dem Anschlag in Mansur waren mindestens dreizehn Menschen ums Leben gekommen, die Muslimbruderschaft bestreitet eine Täterschaft. Die Entscheidung der Übergangsregierung macht es möglich, Muslimbrüder wie den im Juli aus dem Amt vertriebenen früheren Präsidenten Mohamed Mursi wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation anzuklagen. Gleichzeitig sinken damit die Chancen auf eine Versöhnung zwischen dem neuen Regime, das dem alten unter Hosni Mubarak immer ähnlicher sieht, und der Muslimbruderschaft, die man als bestorganisierte politische Kraft in Ägypten einstufen kann. Die Bruderschaft, die seit dem Sommer bereits verboten war, will trotz einer Demonstrationssperre weiter auf den Straßen gegen ihren Ausschluß aus dem politischen Leben protestieren. An diesem Donnerstag wurden bei einem Anschlag auf einen Bus in Kairo mehrere Menschen verletzt; ob der Anschlag in Zusammenhang steht mit dem Vorgehen gegen die Muslimbrüder, ist noch unklar.

(ap 26.12.2013 sk)







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