Die Hauptstadt Bangui ist weiterhin Schauplatz schwerer Zusammenstöße. Einwohner flüchten
aus den nördlichen Stadtvierteln und der Gegend um den Flughafen, wo französische
Panzer aufgefahren sind. Fünf Friedenssoldaten der Afrikanischen Union starben am
Mittwoch bei den Kämpfen; sie kamen aus dem Tschad. Von Christen dominierte Selbstverteidigungsgruppen,
sogenannte Anti-Balaka, sollen die Friedenssoldaten angegriffen haben. Ihnen hat sich
nach unbestätigten Berichten die mehrheitlich muslimische Séléka-Miliz entgegengestellt.
Schon am Ersten Weihnachtstag gab es nach Angaben von Reportern nachmittags zahlreiche
Schußwechsel in Bangui.
Erzbischof Dieudonné Nzapalainga von Bangui und
der Imam Omar Kobine Layama rufen die UNO „dringend“ auf, eine größere Friedenstruppe
in die Zentralafrikanische Republik zu entsenden. Das sei nötig, um den Frieden im
Land einigermaßen aufrechtzuerhalten, schreiben sie in der französischen Tageszeitung
„Le Monde“. Die französischen und afrikanischen Truppen, die derzeit im Land seien,
hätten nur zu einem „zerbrechlichen Fortschritt“ geführt, man dürfe sie nicht alleinlassen.
Friede sei weiterhin „möglich, auch wenn das Land am Rand eines Religionskrieges steht“.
Der Imam Kobine Layama ist Präsident der Islamischen Gemeinschaft von Zentralafrika.