Präsident Evo Morales ist gegen ein generelles Verbot der Kinderarbeit in seinem Land.
Auch ist er gegen das diskutierte Mindestbeschäftigungsalter von 14 Jahren. Das sagte
der sozialistische Präsident am Montag. Kinder sollten allerdings auch „nicht ausgenutzt
werden“, fügte Morales hinzu. Er selber war einst ein Kinderarbeiter. Das Parlament
in La Paz diskutiert derzeit über eine Neuregelung des Mindestalters für Arbeiter.
Dabei soll Kinderarbeit nicht pauschal verboten werden. Morales` Argument: Wenn Kinder
beispielsweise ein oder beide Elternteile verloren hätten, seien sie sowieso gezwungen
zu arbeiten. Außerdem fördere frühes Arbeiten das soziale Gewissen, fügte Morales
hinzu. Bolivien ist das ärmste Land Südamerikas. Allein in dem Andenstaat gehen offiziellen
Angaben zufolge 850.000 Kinder zum Arbeiten anstatt zur Schule. Weltweit sind es laut
Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation168 Millionen Kinder.