US-Präsident Barack Obama warnt Südsudan vor einem Abgleiten in den Bürgerkrieg. Sollte
es in der Hauptstadt Juba zu einem Umsturz kommen, würden die USA ihre Hilfen für
das Land – das eines der ärmsten der Welt ist – sofort einstellen, so Obama. Vier
US-Soldaten waren am Samstag bei den Kämpfen im Südsudan verletzt worden. US-Außenminister
John Kerry warnte derweil Südsudans Präsidenten Salva Kiir: Wenn die Waffengewalt
weitergehe, dann sei die erst vor zwei Jahren erreichte Unabhängigkeit Südsudans in
Gefahr. Trotz aller Aufrufe zum Dialog, wie sie u.a. von UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon
kommen, deutet immer mehr auf eine militärische Eskalation im Südsudan hin. Nach Bans
Angaben haben insgesamt 40.000 Menschen auf UNO-Gelände in mehreren Teilen des Landes
Zuflucht gesucht.
5.000 Flüchtlinge halten sich auf dem Gelände der katholischen
Kathedrale in Juba auf, berichtet Weihbischof Santo Loku Pio Doggale. Das katholische
deutsche Hilfswerk missio bleibt trotz der anhaltenden Kämpfe verfeindeter Milizen
und Ethnien im Südsudan präsent. Mehrere deutsche Angehörige des katholischen Comboniordens
würden vor Ort verweilen und nicht ausgeflogen, teilte missio am Samstag in Aachen
mit. Dennoch rechneten die Partner in der Hauptstadt Juba mit einer Eskalation der
Gewalt in den kommenden Tagen.