Franziskus: Gottes Geheimnis teilt sich nur in der Stille mit
Nur in der Stille
öffnet sich das Geheimnis des Weges, den der Mensch mit Gott zurücklegt. Über diesen
Sachverhalt hat Papst Franziskus an diesem Freitagmorgen in der Frühmesse gepredigt.
Während viele Menschen in unseren Breitengraden die Tage bis zum Heiligen Abend am
nächsten Dienstag mit gehetzten Einkäufen und „Weihnachtsfeiern“ zubringen, sprach
der Papst über das Geheimnis Gottes, das niemals „Werbung“ für sich selbst macht.
In der Heilsgeschichte herrschen nicht Rummel und Aufsehen. Die Orte, an denen
Gott sich dem Menschen zu erkennen gibt, sind vielmehr Schatten und Stille. Das Tagesevangelium
spricht von der Verkündigung an Maria durch den Engel, der bei ihr eintrat und sagte,
„die Kraft des Höchsten wird dich überschatten“. Über diesen „Schatten“ sagte Franziskus:
„Der Herr hat immer das Geheimnis geachtet und es verhüllt. Er hat keine
Werbung für das Geheimnis gemacht. Ein Geheimnis, das Werbung für sich selbst macht,
ist nicht christlich, es ist ein falsches Geheimnis! Und so verhält es sich bei der
Muttergottes, die ihr Kind empfängt: das Geheimnis ihrer jungfräulichen Mütterlichkeit
ist verhüllt. Sie wusste das. Dieser Schatten Gottes hilft uns in unserem Leben, unser
Geheimnis zu entdecken: unser Geheimnis der Begegnung mit dem Herrn.“
Jeder
von uns weiß, fuhr der Papst fort, wie der Herr in unserem Herzen zu wirken vermag.
Diese „Wolke, die Kraft“ sei nichts anderes als die Stille.
„Die Stille
ist die Wolke, die das Geheimnis unserer Beziehung mit Gott , unsere Heiligkeit und
unsere Sünden bedeckt. Dieses Geheimnis, das wir nicht erklären können. Doch wenn
in unserem Leben keine Stille ist, verliert sich das Geheimnis und geht weg. Das Geheimnis
mit der Stille bewahren. Das ist die Wolke, die Macht Gottes für uns, die Kraft des
Heiligen Geistes.“