2013-12-18 12:32:49

Kardinal fürchtet um Christen in Syrien


Kurienkardinal Leonardo Sandri ist ausgesprochen besorgt, dass dem Christentum in Syrien das Ende bevorstehen könnte. Bei einer Filmvorführung in Rom am Dienstagabend zitierte Sandri aus einer Email des Kustoden des Heiligen Landes, Pater Pierbattista Pizzaballa. Danach ist der Norden Syriens „immer mehr in der Hand von extremistischen Rebellengruppen, die in ihrem „Emirat“ keine Nichtmuslime dulden wollen“. Rebellen hätten die Priester „in den letzten christlichen Dörfern der Euphrat-Region“ angewiesen, „alle Kreuze verschwinden zu lassen, keine Glocken zu läuten und alle Statuen zu zerstören“. Christliche Frauen sollten in der Öffentlichkeit künftig „Gesicht und Haare bedecken”. Würde diesen Vorgaben nicht gehorcht, dann werde auch gegen die Christen das Scharia-Recht angewandt.

Kardinal Sandri kritisierte in seiner Ansprache auch den sogenannten „Krieg gegen den Terrorismus“. „Einige seiner Allianzen haben vielleicht nur wirtschaftliche Erfordernisse berücksichtigt, ohne zu überlegen, ob in einigen Ländern das fundamentalistische Denken ins Gewicht fällt“, so der Kardinal wörtlich. Mit Blick auf den Krieg in Syrien sprach er von einem „menschlichen Notfall“. Dieser zeige sich „auf diabolische Weise am Einsatz von chemischen Waffen“. Sandri wörtlich: „Wurde dieses Abgleiten in den Gebrauch von tödlichen Waffen nicht auch durch eine wissenschaftlich-technische Forschung möglich, die keine Grenzen sieht und die sich, vor allem bei uns im Westen, selbst feiert?“ Er lobte das syrische Regime ausdrücklich dafür, „dass es mit der Hilfe mehrerer Länder der Zerstörung seines ganzen chemischen Waffenarsenals zugestimmt hat“: Das „hat eine der Gefahren für die Stabilität in der Region beendet“. Der argentinische Kardinal Sandri leitet die vatikanische Kongregation für die Ostkirchen.

(rv 18.12.2013 sk)








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