Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat
Angela Merkel zu ihrer Wiederwahl als Bundeskanzlerin gratuliert. In einem Brief an
die Bundeskanzlerin wünscht Zollitsch ihr für die neue Legislaturperiode „die nötige
Kraft, Umsicht und Geduld und bei allem Gottes reichen Segen“. Merkels Wiederwahl
sei ein gutes Zeichen des Vertrauens in ihre Arbeit. In der neuen Arbeitsperiode stünden
viele Fragen an, auf die Deutschland eine Antwort brauche. „Ich ermutige Sie, Ihren
erfolgreichen europapolitischen Kurs fortzusetzen“, so Zollitsch an Merkel. Sie habe
„Europa ein Gesicht gegeben und die Union aus mancher Krise befreit“. Gleichzeitig
schaue sie „auf die gesellschaftlichen Entwicklungen in unserem Land“.
Aktuelle
Fragen beträfen die Familienpolitik und die Herausforderungen auf dem Energiesektor.
Die Deutsche Bischofskonferenz biete bei diesen Themen ihre Unterstützung an. „Das
gilt auch und vor allem für die anstehenden ethischen und bioethischen Fragen. Hier
bitte ich Sie, nicht nur die Kompetenz der Kirchen anzuhören, sondern auf die Stimme
in der Bewertung solcher oft komplexer Sachverhalte nicht zu verzichten“, schreibt
Erzbischof Zollitsch.
Dankbar äußert sich Erzbischof Zollitsch in dem Brief
an die Bundeskanzlerin zum Staat-Kirche-Verhältnis, das im Koalitionsvertrag genannt
werde: „Es ist ein erfreuliches Zeichen, dass ausdrücklich auf die ‚christliche Prägung‘
unseres Landes verwiesen wird.