Der Provinzrat von Bagdad wird am Ostufer des Tigris einen fünf Meter hohen Christbaum
aufstellen. Der Christbaum im Stadtteil Qarrada soll ein Symbol für ein erneuertes
friedliches Miteinander von Christen und Muslimen und des interreligiösen Dialogs
sein, meldete die Stiftung „Pro Oriente" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur
„AsiaNews". Der Provinzrat von Bagdad möchte mit dem Christbaum ein Zeichen der Solidarität
mit den christlichen Mitbürgern zum Ausdruck bringen. Diese stehen seit dem Ende des
Hussein-Regimes unter immer größerem Druck und werden immer wieder Ziel von Anschlägen.
Drei Viertel der einst zwei Millionen Christen im Irak sind binnen zehn Jahren ins
Ausland geflüchtet. Der Stadtteil Qarrada, in dem der Christbaum stehen wird, war
bis zum Einmarsch der US-Amerikaner und ihrer Verbündeten eines der am stärksten christlich
geprägten Stadtviertel der irakischen Hauptstadt. Dort steht auch die syrisch-katholische
Marienkathedrale, wo am 31. Oktober 2010 mehr als 50 Christen einem Terroranschlag
zum Opfer gefallen waren.