Christen- und Moslemführer versuchen mit Versöhnungsinitiativen zu verhindern, dass
die Spannungen im Land sich noch weiter verschärfen. Etwa hundert Menschen nahmen
am Donnerstag in der Hauptstadt Bangui an einem offiziellen „Versöhnungstreffen“ teil.
Gleichzeitig sorgten Religionsführer beider Seiten in einer gemeinsamen Geste für
die Verteilung von Nahrungsmittelhilfe an 110.000 aus Bangui evakuierte Personen.
Trotz des Eingreifens französischer Truppen und der Afrikanischen Union bleibt die
Lage in der Zentralafrikanischen Republik, vor allem in Bangui, hochbrisant. Die Kette
von Übergriffen und Racheakten reißt nicht ab. Die Séléka-Rebellen, die sich letzten
März an die Macht geputscht haben, sind vorwiegend Muslime. Sie haben sich in den
letzten Monaten durch zahlreiche Willkürakte bei der mehrheitlich christlichen Bevölkerung
verhasst gemacht. Christliche Selbstverteidigungsgruppen, sogenannte Anti-Balaka,
gehen nun verstärkt gegen Muslime vor, die als Sympathisanten der Séléka gelten. Einige
Beobachter fürchten einen Völkermord wie in den neunziger Jahren in Ruanda. (diverse/rv
14.12.2013 sk)