Für den Trierer Bischof Stephan Ackermann ist die Diözesansynode in seinem Bistum
eine Art „Selbstvergewisserung“. Für ihn sei das wichtigste Thema die Frage: „wo stehen
wir als Christen im Bistum Trier“ und „wofür stehen wir“, sagte der Bischof am Freitag
im Deutschlandfunk. „Ich glaube, dass ein ganz wichtiges Signal ist, dass die Menschen
spüren: Die Kirche ist an unserer Seite, sie tritt für den Menschen und für das Leben
ein.“
Die Forderung von Papst Franziskus nach einer armen Kirche für die Armen
sei für ihn dabei eine gute und schwierige Herausforderung. Seines Erachtens geht
es auch darum, die geistige Haltung der Armut, etwa Bescheidenheit, stärker auszuprägen
im Sinne des Evangeliums. „Das heißt nicht, dass das Materielle keine Rolle spielt,
aber ich glaube es geht um mehr Dimensionen als um die vordergründigen Fragen des
Materiellen.“
Dabei stünde vermutlich in Rom nicht jeder hinter den Forderungen
des Papstes. Dass die Kurie in einer gewissen Nervosität stecke, könne er sich schon
vorstellen, so Ackermann: „Ich vermute schon, dass es auch Menschen gibt, die sagen,
hoffentlich kommt er nicht weit.“
In Trier beginnt am Freitagnachmittag die
Diözesansynode mit einer ersten Vollversammlung. Für das Bistum ist es die erste Versammlung
dieser Art seit 1956. In ganz Deutschland fand die letzte Diözesansynode vor 23 Jahren
statt. Die 280 Mitglieder der Synode sollen nach dem Willen des Trierer Bischofs über
den künftigen Kurs des Bistums beraten. Insgesamt ist die Synode auf zwei Jahre angelegt.