„Als Vertreter der Kirche dürfen wir Christen nicht dazu auffordern, zu den Waffen
zu greifen und am Konflikt teilzunehmen.“ Das sagt der syrisch-katholische Erzbischof
Jacques Behnan Hindo von Hassakè-Nisibi. „Wir dürfen solche Dinge nicht sagen, dies
ist unsinnig. Es verstößt gegen das Evangelium und die christliche Lehre.“ Hindo wendet
sich damit gegen Äußerungen des griechisch-orthodoxen Bischofs Lukas el-Khoury. Der
syrische Kirchenmann war mit den Worten zitiert worden: „Jeder junge Christ, der in
der Lage ist, mit Waffen umzugehen, sollte dies zum Schutz Syriens, seiner Kirchen
und Klöster, tun.“ Erzbischof Hindo berichtet, ihm seien „von der Regierung bereits
im vergangenen Jahr 700 Kalaschnikow-Gewehre angeboten“ worden. Man habe ihm vorgeschlagen,
die Waffen „unter den Christen in Hassakè zu verteilen“; weitere tausend Waffen seien
für die Christen in Qamishli bestimmt gewesen. Das habe er allerdings abgelehnt, so
der Erzbischof. „Wir sind gegen Gewalt, woher auch immer sie kommt“.
Derweil
gibt es keinerlei Neuigkeiten über das Los der entführten Nonnen aus Maalula. Mehrere
griechisch-orthodoxe Nonnen und junge Helferinnen waren am 2. Dezember aus dem berühmten
syrischen Christendorf nördlich von Damaskus verschleppt worden. Ein Bekennervideo
der islamistischen Gruppe „Ahrar al-Qalamoun” gab am 6. Dezember an, die Entführten
seien bei guter Gesundheit. Doch das griechisch-orthodoxe Patriarchat erklärt, nichts
vom Verbleib der Schwestern zu wissen: „Wir erfahren Neuigkeiten nur aus dem Internet,
niemand hat sich an uns gewandt.“