Der Bischof von Chur, Vitus Huonder, hat sich gegen den sogenannten „Genderismus“
gewandt. In einem Brief zum Tag der Menschenrechte ruft er die Gläubigen auf, ihre
gesellschaftlichen Rechte zum Schutz der in der „Schöpfungs- und Erlösungsordnung
grundgelegten Würde des Menschen“ einzusetzen. Ausdrücklich warnt Huonder vor einer
Weltanschauung, die davon ausgeht, dass der Mensch sein Geschlecht und seine sexuelle
Orientierung frei wählen könne. Der Genderismus, der mit einem solchermaßen „sozialen
Geschlecht“ argumentiert, diene zur Durchsetzung des „vermeintlichen Rechtes“ gleichgeschlechtlicher
Paare, zu heiraten und Kinder zu adoptieren, schreibt Huonder.
Folgen
für moralische Orientierung Huonder wertet den Genderismus als Angriff
auf Ehe und Familie „als die tragenden Strukturen unserer Gesellschaft“. Die Ehe setze
die „verbindliche und dauerhafte Einheit“ von Mann und Frau voraus. Der Genderismus
hingegen betrachte „jede sexuelle Praxis“, ob lesbisch, schwul, bisexuell oder transsexuell,
als gleichwertig mit der Heterosexualität, so Huonder. Alle Lebensformen sollen zur
„Ehe und damit zu künstlichen Reproduktionsmethoden und zur Kinderadoption“ berechtigen.
Dem Menschen werde auf diese Weise die „moralische Orientierung für den rechten Gebrauch
seiner Freiheit“ genommen, die ihn zur Elternschaft befähige, so die Folgerung des
Bischofs von Chur.
„Wissenschaftlich nicht haltbar“ Dass
es „psychische oder physische Störungen der Geschlechtsidentität“ gebe, hebe die grundsätzliche
Verschiedenheit von Mann und Frau nicht auf, betont Huonder weiter. Der Genderismus
sei hingegen wissenschaftlich nicht haltbar. Die Schöpfungsordnung von Mann und Frau
sei eine naturwissenschaftliche Erkenntnis: Jede der Körperzellen sei „entweder männlich
oder weiblich“. Ungerechtigkeit im Verhältnis der Geschlechter könne durch die „Leugnung
der Geschlechterpolarität“ nicht behoben werden, merkt der Bischof weiter an.