Niederlande: „Weniger Gläubige, aber mehr Einheit“
Diese Woche besuchten
die niederländischen Bischöfe den Papst anlässlich ihres Ad Limina-Besuchs im Vatikan.
Papst Franziskus empfing die sieben Diözesanleiter der Niederlande samt ihren Weihbischöfen
unter Leitung von Kardinal Willem Jacobus Eijk aus Utrecht. Wie der Vatikan im Anschluss
mitteilte, habe Papst Franziskus die niederländischen Bischöfe aufgerufen, bei der
Aufarbeitung von Missbrauchsfällen weiter voranzugehen und die Opfer in ihrem Schmerz
zu unterstützen. Den Weg der Heilung hätten sie mutig begonnen, lobte Franziskus die
Bischöfe der Niederlande am Montag im Vatikan. Er fühle mit den Betroffenen und bete
für sie, so der Papst.
Die Kirche in dem Land stehe überdies vor besonderen
Herausforderungen durch die starke Säkularisierung. Doch das christliche Menschenbild
und die katholische Soziallehre dürfen nach Franziskus' Worten ihre prägende Rolle
für die gesellschaftliche Entwicklung Europas nicht verlieren. Indem die Kirche den
Menschen über alle Technik und Strukturen stelle, öffne sie den Raum für das Bewusstsein
von Transzendenz und Spiritualität. Der Papst rief die Bischöfe auf, sich bei Themen
wie Familie, Ehe und Lebensschutz weiter in die öffentliche Debatte einzumischen.
Radio
Vatikan hat über diese Themen mit dem Vorsitzenden der niederländischen Bischofskonferenz,
Kardinal Willem Jacobus Eijk, gesprochen. „Wir sind realistisch und nicht pessimistisch,
die Kirche bei uns wird künftig weniger Gläubige haben, dafür wird die Einheit untereinander
wichtiger“, so Kardinal Eijk.
Beim Anklicken des Lautsprechersymbols oben
links hören Sie das Interview von P. Bernd Hagenkord SJ.