Ab kommendem Jahr
wird die Schweizer Bischofskonferenz mit dem Einzug von vier neuen Mitgliedern in
einer neuen Zusammensetzung tagen. Der Präsident der Bischofskonferenz, der St. Galler
Bischof Markus Büchel wünscht, dass die Mitglieder in ihrer „Verschiedenheit“ zueinander
finden. Innerhalb der Bischofskonferenz gelte es immer verschiedene Meinungen zu berücksichtigen.
Diese Woche tagten die elf Mitglieder Bischofskonferenz sowie der künftige Westschweizer
Weihbischof Alain de Raemy in Lugano. Das Schreiben „Evangelii Gaudium“ des Papstes
ermuntere die Bischöfe, den Menschen zu dienen und nicht die Kirche zu ,befehlen und
leiten'“, sagte Büchel bei der abschließenden Pressekonferenz.
Die Kirche müsse
sich heute großen Herausforderungen stellen. Viele Menschen, die heute in Pension
sind, würden ein traditionelles Bild von Kirche vertreten. Ihnen gegenüber stehe eine
junge Generation, die „kein Bild von Kirche hat“. Büchel sieht die Offenheit von Papst
Franziskus als große Chance für die Begegnung mit den Menschen. Die Kirche dürfe sich
nicht auf „innerkirchliche Fragen“ zurückziehen, warnte der Präsident der Schweizer
Bischofskonferenz.
Zu reden gab an der Pressekonferenz in Bern das „Vademecum“
der Bischöfe zur Zusammenarbeit zwischen katholischer Kirche und staatskirchenrechtlichen
Körperschaften. Das „Vademecum“ reduziere die Mitarbeit der Laien auf „Körperschaften“,
und das habe bei vielen engagierten Katholiken zu Verletzungen geführt, denn die Laien
wollten auch „Kirche“ sein, erklärte ein Journalist gegenüber dem St. Galler Bischof.
Büchel antwortete, es sei wichtig, dass Laien, also auch die staatskirchenrechtlichen
Gremien, und Bischöfe miteinander das Gespräch führen. „Anerkennung muss gezeigt werden“,
betonte der St. Galler Bischof.