König Mohammed VI. ist „zutiefst besorgt“ über die Möglichkeit, dass Heiliger Stuhl
und Israel bald ein Abkommen über Rechts- und Steuerfragen der katholischen Kirche
in Israel unterzeichnen. Über ein solches Abkommen wird seit etwa zwanzig Jahren verhandelt.
Beim Besuch des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu beim Papst wurde vor
ein paar Tagen deutlich, dass es schon im Frühjahr 2014 zu einem solchen Abkommen
kommen könnte. Mohammed VI. betont nach Medienangaben, das Abkommen dürfe in keiner
Weise „die Praktiken der provokanten Kolonisierung, die Israel betreibt“, billigen.
Es dürfe nichts geschehen, was das Klima trüben könne, das zu einem Erfolg der derzeitigen
israelisch-palästinensischen Friedensgespräche nötig sei. Der König leitet das Jerusalem-Komitee
der „Organisation für islamische Zusammenarbeit“. Er hat nach Medienangaben an Papst
Franziskus und an den UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon geschrieben. „Jedes Abkommen
mit Israel, das nicht die legitimen Rechte der Palästinenser berücksichtigt, würde
in der islamischen Welt tiefe Enttäuschung hervorrufen“, warnt Mohammed.