Facebook, Twitter, Youtube und tausend andere Kanäle: Die Kirche muss lernen, in den
digitalen Kommunikationsformen gut und böse zu unterscheiden, keine Angst vor den
Entwicklungen zu haben und sie besser zu nutzen, um auf die Begegnung mit Christus
vorzubereiten. Das denkt Kardinal Stanislaw Rylko, der Präsident des Päpstlichen Laienrates.
Die Vatikan-Behörde tritt an diesem Donnerstag zu ihrer Vollversammlung zusammen und
spricht dabei über die Verkündigung des Evangeliums im digitalen Zeitalter.
„Die
digitale Kommunikation entwickelt sich rasant, und das ist eine Erscheinung, die nicht
bloß die Technologie betrifft. Es handelt sich vielmehr um eine echte neue digitale
Kultur. Protagonisten der digitalen Welt sind die Laien, besonders die jungen Generationen,
die in diese Kultur bereits hineingeboren sind.“
Papst Franziskus zufolge
können die neuen digitalen Kanäle dazu beitragen, die Welt gerechter und solidarischer
zu machen. Das setzt freilich eine kenntnisreiche und furchtlose Präsenz von Gläubigen
im Internet voraus.
„Zunächst einmal gilt es die digitale Welt gut zu kennen.
Sie hat Schattenseiten, wie alle wissen. Suchtrisiko, Pornografie, Mobbing. Wie viele
Jugendliche wurden da schon in den Selbstmord getrieben... Andere sind nicht mehr
dazu imstande, echte und nicht bloß virtuelle Beziehungen einzugehen. Dennoch müssen
wir uns vor einer Katastrophen-Vision auf die digitale Welt hüten. Das würde zu einer
gefährlichen Lähmung führen. Dass es in dieser neuen Welt Wege der Hoffnung gibt,
ist anzuerkennen. Wir müssen also verstehen, unterscheiden und entsprechend handeln.
Das ist der Weg, den unsere Vollversammlung den Laien vorschlagen möchte - in einem
Feld, das für die Zukunft der Menschheit entscheidend ist.“