2013-12-04 11:36:28

Syrien: Christliche Dörfer bedroht


RealAudioMP3 Die Christen in Syrien kommen nicht zur Ruhe: Nachdem Islamisten ein Kloster in Maalula eingenommen haben, bereiten sie sich angeblich auf den nächsten Angriff auf ein christliches Dorf vor. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur „Ria Novosti“ an diesem Mittwoch unter Verweis auf einen Sprecher der syrischen Regierungsarmee. So hätten Islamisten vor, „nach dem Maalula-Szenario“ nun den christlichen Wallfahrtsort Saidnaya unweit von Damaskus einzunehmen, zitiert Ria Novosti den Sprecher. In Saidnaya befinden sich einige der ältesten Klöster Syriens, zu denen Christen aus aller Welt pilgern.

Am Montag hatten Mitglieder der El Kaida-nahen Al-Nusra-Front ein Kloster in der Ortschaft Maalula, 50 Kilometer nördlich von Damaskus, angegriffen. Laut Agenturmeldungen wurden mehrere Geiseln genommen, darunter seien auch Nonnen. Der chaldäische Bischof von Aleppo, Antoine Audo, der auch Präsident von Caritas Syrien ist, betont im Interview mit Radio Vatikan die besondere Bedeutung des Dorfes Maalula für Christen wie Muslime:

„Maalula ist ein sehr symbolträchtiger Ort und zwar nicht nur für die Christen, sondern auch für die Muslime im ganzen Nahen Osten, denn jeder weiß, dass man in Maalula weiterhin die Sprache Jesu spricht, einen aramäischen Dialekt. Da Jesus auch bei Muslimen hochgeschätzt ist, gilt der Ort für viele als eine Besonderheit.“

Seines Wissens seien fünf, und nicht wie ursprünglich mitgeteilt, zwölf Nonnen aus Maalula entführt worden, präzisierte Audo gegenüber Radio Vatikan. Sie seien in der Nacht gefangen genommen und in eine benachbarte Stadt verschleppt worden, so der Bischof. Weitere Einzelheiten seien ihm nicht bekannt.

„Ich denke, dass es sich bei der Entführung um eine rein kriegerische Handlung handelt. Wir als Christen und als Kirche in Syrien können und dürfen aber nicht sagen, dass es sich um einen Krieg gegen Christen handelt. Wir sind wie alle anderen Teile der Gesellschaft von dem Konflikt betroffen. Unsere Aufgabe als Christen ist es aber, für Versöhnung und Zusammenleben zu sorgen. Das ist unsere einzige Berufung. Wir müssen also alles tun, um jegliche Provokationen zu vermeiden.“

(rv/ria novosti 04.11.2013 mg)








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