Die katholische Kirche in den USA wird nach Einschätzung des New Yorker Kardinals
Timothy Dolan als schwulenfeindlich karikiert. Dabei sei die Kirche „für die traditionelle
Ehe“ und „nicht gegen irgendwen“. Das sagte Dolan in einem am Sonntag ausgestrahlten
Interview des TV-Senders NBC. „Wenn das Kräfte betreiben wie Hollywood, wie manche
Politiker oder wie Meinungsbildner, dann ist das eine harte Schlacht“, so der Kardinal.
Dolan,
der bis vor kurzem auch Vorsitzender der katholischen US-Bischofskonferenz war, äußerte
sich angesichts einer Welle von Gesetzesnovellen in den USA. Zuletzt legalisierten
im November die Bundesstaaten Hawaii und Illinois die gleichgeschlechtliche Ehe. Für
den kommenden Montag sind die ersten Eheschließungen in Hawaii geplant. Gleichgeschlechtliche
Ehen sind damit in 16 US-Bundesstaaten sowie im Distrikt Columbia zulässig.
Dolan
äußerte sich auch zur staatlichen Gesundheitsreform und den inhaltlichen Vorbehalten
der US-Bischöfe. „Wir sind keine Hinterwäldler, die der Sache hinterhertrotten“, so
der Kardinal. Die US-Bischöfe hätten bereits 1990 eine „erschwinglichere, breitere
und flächendeckende Gesundheitsversorgung“ gefordert. Dolan betonte, die Bischofskonferenz
unterstütze das Vorhaben „Obamacare“ im Grundsatz unbedingt. Allerdings seien Verhütungsmittel
als Pflichtleistung für Krankenkassen sowie der Ausschluss nicht registrierter Einwanderer
aus dem Gesundheitssystem gewichtige Einsprüche.