Der Vatikan stellt medizinische Soforthilfe für 3.000 bis 4.000 syrische Flüchtlingskinder
bereit. Das kündigte der Präsident von Cor Unum, Kardinal Robert Sarah, an diesem
Mittwoch im Vatikan an. Sarahs Rat ist für humanitäre Angelegenheiten zuständig und
wird die Hilfsmission der römischen Kinderklinik „Bambino Gesù“ finanzieren, die Ärzte
mit medizinischem Gerät in den Nordlibanon entsenden wird, so Kardinal Robert Sarah
bei der Pressekonferenz. In Flüchtlingslagern in der Bekaa-Ebene solle das Personal
gemeinsam mit Helfern der libanesischen Caritas Behandlungen und Vorsorgeuntersuchungen
leisten.
Bisher seien kirchliche Hilfen von umgerechnet rund 57 Millionen Euro
an syrische Flüchtlinge geflossen, so Sarah. Verteilt wurden sie den Angaben zufolge
sowohl in 20 syrischen Städten wie Damaskus, Homs und Aleppo als auch in den Aufnahmeländern
der Region. Der Kardinal verwies auf Zahlen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, nach
denen über zwei Millionen Syrer innerhalb des Bürgerkriegslandes oder in Nachbarstaaten
vor der Gewalt geflohen seien, allein 800.000 in den Libanon. Mehr als die Hälfte
von ihnen sei jünger als 17 Jahre, so der Kardinal.
Sarah will Anfang Dezember
persönlich in den Libanon reisen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Der Kardinal
lobte die Zusammenarbeit kirchlicher Stellen bei der Organisation humanitärer Hilfe.
Wesentlichen Anteil daran habe das in diesem Jahr eingerichtete Koordinationsbüro
in Beirut, das die Aktivitäten aller karitativen Organisationen bündele.