2013-11-26 14:39:52

Positive Reaktionen auf Papstschreiben „Evangelii gaudium“


RealAudioMP3 Katholische Kirchenvertreter haben Franziskus‘ Apostolisches Schreiben gewürdigt und loben es ausdrücklich. Darin spricht Papst Franziskus unter anderem von Bekehrung im Sinne einer „Revolution der zärtlichen Liebe“. Im Folgenden fassen wir Reaktionen zusammen.


Der Papst fordert eine „Rundum-Bekehrung“ für die gesamte Kirche. So wertet der Sekretär der Bischofssynode, Erzbischof Lorenzo Baldisseri, die Apostolisches Exhortation des Papstes. Diese Pastoral betreffe die Gemeinden und Basisgemeinschaften ebenso wie das Papstamt, sagte Baldisseri bei der Präsentation des Schreibens an diesem Dienstag vor der Presse. Analog zu den antiken patriarchalen Kirchen hoffe der Papst, die Bischofskonferenzen könnten einen „vielfältigen und fruchtbaren Beitrag“ entwickeln, um die „kollegiale Zuneigung“ anzuwenden. In punkto Synodalität könne die katholische Kirche von der Orthodoxie und den Anglikanern lernen, kommentierte der Erzbischof Papst Franziskus´ Ausführungen zur gewünschten Dezentralisierung der katholischen Kirche.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz wertet das Papstschreiben als „geistliche Entfaltung“ eines „neuen Aufbruchs“ in den Kirchen. Das Dokument sei eine beeindruckende Analyse von klarer und erfrischender Sprache und benenne aktuelle Herausforderungen wie Säkularisierung, Globalisierung, Fundamentalismus und die Notwendigkeit sozialen Engagements, so Robert Zollitsch in einer ersten Reaktion. Zollitsch hatte selbst an der Synode zur Neuevangelisierung im Vatikan teilgenommen.

Franziskus ermutige in der Exhortation „die ganze Kirche, sich von der Freude der Frohen Botschaft anstecken zu lassen, mit neuer Zuversicht und aus der Kraft des Evangeliums zu leben und den Glauben mit anderen zu teilen“. Der Papst gebe dabei „tiefe Einblicke in sein eigenes Verständnis von Kirche und Christsein“. Er lasse an seinen Vorstellungen von einer gelingenden Evangelisierung in einer globalisierten Welt teilhaben, etwa an seinem „Traum von einer missionarischen Kirche“, präzisiert Zollitsch weiter. Diesem Papst sei eine Kirche lieber, „die zwar ,verbeult, verletzt und beschmutzt ist‘, aber auf die Straßen hinausgegangen ist, ,als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist‘“.

Als einen „prophetischen Aufruf an die Kirche“ würdigt der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx „Evangelii Gaudium“. Es ermutige dazu, sich neu auf den Weg einer ganzheitlichen Evangelisierung zu wagen, erklärte Marx am Dienstag in München. Der Text atme „den Schwung, die Dynamik und die Freude des Evangeliums Jesu Christi“. Zugleich betone Franziskus, diese Botschaft könne und müsse die gesamte Wirklichkeit der Menschen verändern, so der Kardinal. Das gelte für die Familie, die sozialen Beziehungen, die Wirtschaft und Politik bis hin zur Bewahrung der Schöpfung.

In dem Schreiben werde außerdem in starken Worten Kritik an einer Gesellschaft laut, die sich nur noch vom materiellen Profitdenken leiten lasse und so zum Zerbrechen des gemeinschaftlichen Engagements führe. Seine Kritik richte das Oberhaupt der Katholiken aber auch an die Kirche selbst, sagte Marx. So erliege diese immer wieder der Versuchung, um sich selbst zu kreisen und so den Auftrag zur Evangelisierung zu verraten. „Vor allem beeindruckt mich, wie stark der Papst die soziale Dimension als Option für die Armen mit dem Auftrag zur Evangelisierung verbindet“, so der Kardinal. Dieses päpstliche Wort fordere die Gläubigen im positiven Sinn heraus, aus dieser Perspektive alle Bereiche des Lebens der Kirche zu überprüfen.

(pm/kna/agi 26.11.2013 pr)








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