2013-11-25 15:28:30

Papst trifft Putin im Vatikan


RealAudioMP3 Papst Franziskus empfängt am späten Montagnachmittag Wladimir Putin. Es handelt sich um das erste Treffen des Kirchenoberhauptes mit dem russischen Präsidenten, auch wenn es bereits einen direkten Briefwechsel zwischen den beiden gab. Franziskus schrieb Putin Anfang September dieses Jahres anlässlich des G20-Treffens in St. Petersburg und forderte die Großmächte dazu auf, eine friedliche Lösung in Syrien herbeizuführen.

Das Treffen Putins mit dem Papst habe auf religiöser Ebene eine zweitrangige Bedeutung, sagt gegenüber Radio Vatikan der Russland-Experte und Theologe an der Universität Münster, Thomas Bremer.

„Putin ist neulich zum mächtigsten Mann der Welt deklariert worden. Er ist jedenfalls der Staatschef eines der größten und wichtigsten Länder auf der Welt. Insofern ist es ganz normal, dass der Papst in Fragen von internationaler Zusammenarbeit, Friedenssicherung und Syrienkrise mit Putin spricht. Allerdings wissen wir, dass die russisch-orthodoxe Kirche relativ nahe am Staat ist und es eine enge Kooperation in vielen Bereichen gibt. Es kann durchaus sein, dass deswegen der Besuch von Putin mit Papst Franziskus auch diesen religiösen Aspekt hat.“

Auch wenn Russland in christlicher Hinsicht vor allem von der Orthodoxie geprägt ist, dürfe man nicht vergessen, dass es auch eine katholische Minderheit in dem großen Land gibt, so Bremer.

„Die Lage ist in den letzten Jahren doch um einiges besser geworden. Ich habe den Eindruck, dass dies sehr stark auch an den Vertretern der katholischen Kirche vor Ort liegt. Insgesamt sind die Beziehungen zwischen katholischer und orthodoxer Kirche in Russland etwas besser geworden. Die russisch-orthodoxe Kirche legt ja Wert darauf, Beziehungen zur katholischen Kirche zu pflegen.“

Dass der Papst mit Putin über ein mögliches Treffen mit dem Moskauer Patriarchen sprechen wird, glaubt Bremer nicht. Denn das Patriarchat habe in den letzten Jahren immer wieder betont, ein Treffen könne nur dann stattfinden, wenn Lösungen für die kirchenpolitischen Themen gefunden werden. Dazu zählt beispielsweise die Frage des so genannten kanonischen Territoriums, also welche Kirche für welche Region in Osteuropa „zuständig“ ist.

(rv 25.11.2013 mg)








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