Auf das Morgen Gottes warten: Franziskus besucht Klausurnonnen
Über Maria als Frau der Hoffnung hat Papst Franziskus am Mittwochabend vor römischen
Klausurnonnen meditiert. Zum kirchlichen Gedenktag für Klausurorden, „Pro orantibus“,
besuchte er die 21 Benediktinerinnen des Kamaldulenser-Klosters auf dem Aventinhügel
und feierte mit ihnen einen Vespergottesdienst. Als sie unter dem Kreuz des Sohnes
stand, hätte Maria – so der Papst – auch sagen können, die Verheißung des Engels habe
sich nicht bewahrheitet, sie sei in die Irre geführt worden. Aber sie habe es nicht
gesagt.
„Und so sieht sie, die selig ist, weil sie geglaubt hat, dass aus
ihrem Glauben die neue Zukunft erblüht und erwartet mit Hoffnung das Morgen Gottes.
Manchmal denke ich: wissen auch wir das Morgen Gottes zu erwarten? Oder wollen wir
das Heute? Das Morgen Gottes ist für Maria die Morgenröte von Ostern, jenes ersten
Tages der Woche. Die einzige Lampe, die am Grab Christi brennt, ist die Hoffnung der
Mutter, die in diesem Moment die Hoffnung der ganzen Menschheit ist. Ich frage mich
und euch: Brennt in den Klöstern diese Lampe noch? Wartet man in den Klöstern auf
das Morgen Gottes?“
Die „Mutter der Hoffnung“ unterstütze in Momenten der
Finsternis, der Trostlosigkeit, der „anscheinenden und der echten menschlichen Niederlage“,
so der Papst.