2013-11-20 13:08:11

Franziskus übers Beichten: „Kirche braucht gute Beichtväter“


RealAudioMP3 Die Kirche muss Dienerin der Nächstenliebe sein. Daran hat Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz erinnert. Ausgehend vom Sakrament der Beichte unterstrich der Papst, dass der Weg der Buße und Versöhnung durch die kirchliche Gemeinschaft führt: „Jesus gab den Aposteln die Macht, die Sünden zu vergeben“, so Franziskus. Die Kirche „behüte“ diese Gabe im Sakrament der Buße:

„Und das ist sehr schön. Die Kirche, die heilig ist und gemeinsame Buße braucht, begleitet unseren Weg der Bekehrung unser ganzes Leben lang. Die Kirche ist nicht Herrin der Schlüsselvollmacht, sondern sie ist Dienerin des Dienstes der Barmherzigkeit, und sie freut sich jedes Mal, wenn sie diese göttliche Gabe anbieten kann.“

Durch die Wunden Jesu komme Gottes Vergebung zu uns, formulierte der Papst - durch Jesus, der die Schuld der Welt auf sich nahm. Angesichts einer Kultur des Individualismus und Subjektivismus sei die kirchliche Dimension der Vergebung heute vielen Menschen – auch vielen Christen – unverständlich, fuhr der Papst fort. Viele Menschen wendeten sich deshalb direkt an Gott und machten um die Kirche einen Bogen. Der Weg zu echter Vergebung führe jedoch über die Beichte beim Priester, ermutigte Franziskus seine Zuhörer:

„Sie ist eine Gabe, auch eine Kur, ein Schutz und auch die Sicherheit, dass Gott mir vergeben hat. Ich gehe zum Bruder Priester und sage: ,Pater, ich habe das und das getan…‘ Dieser sagt: ,Doch ich vergebe dir: Es ist Gott, der vergibt.' Und ich bin sicher in diesem Moment, dass Gott mir vergeben hat. Und das ist schön! Das heißt, die Sicherheit zu haben, immer sagen zu können: ,Gott vergibt uns immer! Er wird nicht müde zu vergeben!'“

„Habt keine Scham, zur Beichte zu gehen!“, machte der Papst den Gläubigen Mut. Einmal „rot zu werden“ sei schließlich besser als „tausend Mal gelb“, fügte er scherzhaft an. Doch auch die andere Seite müsse sich bewegen, so Franziskus weiter: Ein Priester, der die Beichte abnimmt, müsse gütig, barmherzig und mit sich selbst im Reinen sein. Die Gläubigen hätten ein Recht auf gute Beichtväter, so Franziskus:

„Der Priester, der nicht diese geistlichen Voraussetzungen erfüllt, sollte dieses Sakrament besser nicht spenden. Die reuevollen Gläubigen haben die Pflicht? Nein! Wir haben das Recht, alle Gläubigen haben das Recht, in den Priestern die Diener der Vergebung Gottes zu finden.“

Die Beichte gelte im Übrigen auch für die Seelsorger selbst, so der Papst.

„Auch die Priester müssen beichten, auch die Bischöfe: wir alle sind Sünder. Auch der Papst beichtet alle 15 Tage, denn auch der Papst ist ein Sünder! Und der Beichtvater hört die Dinge, die ich ihm sage, er rät mir und er vergibt mir, denn wir alle brauchen diese Vergebung.“

(rv 20.11.2013 pr)








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