Erstmals Kollekte bei Papstmesse: Unterstützung für Philippinen
Bei der großen Abschlussmesse
zum Jahr des Glaubens mit Papst Franziskus am kommenden Sonntag auf dem Petersplatz
wird es erstmals eine Kollekte geben. Das erklärte der Vorsitzende des Päpstlichen
Rates für die Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella, am Montag im Vatikan.
Das Geld soll den Opfern des Wirbelsturms „Haiyan“ auf den Philippinen zu Gute kommen.
Die Kollekte sei ein Zeichen der gemeinsamen Solidarität, denn ein „Glaube ohne Taten
ist nichts“ so Fisichella.
Besondere Unterstützung für die Menschen auf den
Philippinen kommt auch von anderer Stelle: Der Päpstliche Rat der Seelsorge für Migranten
und Menschen unterwegs, der auch für das Apostolat des Meeres zuständig ist, hat einen
Spezialfonds für philippinische Seeleute eingerichtet. Im Gespräch mit Radio Vatikan
erläutert der Vorsitzende des Rates Kardinal Antonio Maria Vegliò:
„Nachdem
wir gemerkt haben, welche riesigen Auswirkungen diese Tragödie auf den Philippinen
hat, haben wir, angeregt von den verschiedenen Seemannsmissionen weltweit, sofort
gehandelt. Bei all der Unterstützung, die wir von ihnen bekommen haben, hat uns vor
allem der Beitrag der japanischen Fischer berührt: Vor zwei Jahren haben sie selbst
Hilfen vom Apostolat des Meeres bekommen und jetzt hatten sie den Wunsch, umgekehrt
den Fischern auf den Philippinen zu helfen.“
Gleich nach der Tragödie betreuten
die Seemannsmissionen die Opfer geistlich; sie organisierten Gebetswachen und Messen
für die Toten. Außerdem verteilten sie Telefonkarten und sorgten für Internetzugänge,
um die Familien in Kontakt zu bringen. Viele Seeleute waren ja nicht vor Ort, als
der Wirbelsturm die Philippinen traf.
„Von den 1.200.000 Seeleuten auf der
Welt sind etwa ein Drittel von den Philippinen. Deshalb ist es für uns nur selbstverständlich,
dass wir ihnen jetzt helfen. Hinzukommt, dass offenbar mehr als die Hälfte der Opfer
des Wirbelsturms arme Fischer sind, die nicht nur ihr Lieben und ihr Haus sondern
auch ihre Arbeitsmittel verloren haben. Es wird noch lange dauern, bis sie sich von
all diesen Verlusten erholen und wir wollen sie unterstützen, ihr Leben wieder aufzunehmen
und wieder selbstständig zu werden.“
Der Spezialfonds soll dann ins Spiel
kommen, wenn die Soforthilfemaßnahmen beendet sind, erklärt Vegliò. So sollen zum
Beispiel Unterkünfte wiederaufgebaut werden, Schiffe und Fischfangnetze gekauft werden,
aber auch Stipendien für die Ausbildung der durch den Wirbelsturm zu Waisen gewordenen
Kinder und Jugendlichen sind geplant.