Der neue vatikanische Staatssekretär Pietro Parolin will nach seiner Ankunft am Samstag
in Rom zunächst im vatikanischen Gästehaus Santa Marta wohnen, wo auch Papst Franziskus
logiert. Ob er später in die offizielle Dienstwohnung im Apostolischen Palast umzieht,
sobald die neuen Räume für seinen Vorgänger Kardinal Tarcisio Bertone renoviert sind,
sei unklar, hieß es in Vatikankreisen.
Parolin, früherer vatikanischer Vize-Außenminister
und zuletzt Papst-Botschafter in Venezuela, war am 31. August zum Nachfolger Bertones
ernannt worden. Zum offiziellen Amtswechsel am 15. Oktober konnte er nicht anwesend
sein, da er sich in seiner norditalienischen Heimat einem chirurgischen Eingriff unterziehen
musste. Nach einer Phase der Rekonvaleszenz wird er am Samstag zum Dienstantritt im
Vatikan erwartet.
Als Staatssekretär ist Parolin der engste Mitarbeiter des
Papstes und Leiter von dessen persönlichem Sekretariat. Ob und wie sich seine Zuständigkeiten
im Zug der geplanten Kurienreform ändern, ist derzeit noch nicht absehbar. Zuletzt
war der Einfluss des Staatssekretariats stark gewachsen.