Der Wiener Priester Michael Landau wurde am Mittwoch zum neuen Präsidenten der Caritas
Österreich gewählt. Er tritt damit die Nachfolge des Laien Franz Küberl an, der den
Posten 1995 übernommen hatte. Der 53-jährige Landau galt als Caritas-Leiter der Erzdiözese
Wien im Vorfeld der Wahl als aussichtsreichster Kandidat für das Amt. Neben der Armutsvermeidung
und -bekämpfung seien Pflege und Hospiz ein großes Feld der Caritas, sagte Landau
in einer ersten Reaktion. Man werde „mehr europäische Antworten" brauchen und dabei
„ein klares Wort nicht scheuen", so der neue Präsident.
Landau stellte sich
hinter die Forderung seines Vorgängers Franz Küberl nach mehr Mitteln für die Entwicklungszusammenarbeit.
Auch in Österreich sollten die Armen nicht vergessen werden. Die Kosten für eine „Kärntner
Pleitebank" dürften nicht die Armen bezahlen, erklärte er in Richtung einer neuen
Bundesregierung. Der „gute Grundwasserspiegel der Solidarität" in Österreich stimme
ihn aber zuversichtlich für die künftigen Herausforderungen.
Michael Landau
wurde 1960 in Wien als zweites Kind eines jüdischen Vaters und einer katholischen
Mutter geboren. Der promovierte Biochemiker empfing während seiner Studienzeit 1980
die Taufe. Acht Jahre später trat er ins Priesterseminar ein.