Der Taifun, der die
Philippinen getroffen hat, „mag der schlimmste gewesen sein, den die Welt je gesehen
hat“: Aber der Glaube der mehrheitlich katholischen Bevölkerung „ist noch stärker“.
Das sagt der Vorsitzende der Philippinischen Bischofskonferenz, Jose Palma, in einer
Botschaft, die zu besonders starkem Gebet für die Opfer und für die Überlebenden aufruft.
Die Katholiken sollten „das machen, was sie in den letzten vierhundert Jahren immer
gemacht haben, nämlich beten“, so der Bischof. Bis zum 19. November hält die Kirche
der Philippinen eine Gebetsvigil für die Opfer und Betroffenen des Taifuns.
Offiziell
identifiziert waren bis zum Dienstagmorgen etwa 1.700 Todesopfer, die wirkliche Zahl
dürfte aber um ein Vielfaches höher liegen. Sich ein genaues Bild von den Schäden
und der Not zu machen, ist noch schwierig, sagte Daniel Apolinarski von Caritas International
im Münchner Kirchenradio.
„Die Situation ist leider in vielen Regionen immer
noch recht unklar, da vor allem die abgelegenen Gebiete überhaupt nicht zugänglich
sind. Wir gehen von 4,3 Millionen Betroffenen aus; diese Zahl kann sich natürlich
noch nach oben erhöhen, wenn alle Regionen zugänglich sind.“
Mehrere Teams
von Caritas Philippinen und Caritas USA seien schon vor Ort. Hilfsmannschaften von
Caritas International aus Deutschland würden ebenfalls bald in den Katastrophengebieten
eintreffen, so Apolinarski weiter.
„Ganz dringender Bedarf herrscht an
Lebensmitteln, vor allem aber an Trinkwasser und an Obdach. Das können Zelte oder
Plastikplanen sein – alles, womit man den Leuten ein Dach über dem Kopf verschaffen
kann.“
Der Caritas macht vor allem die Logistik Kopfzerbrechen. Zwar kenne
man die Partner auf den Philippinen schon lange, und die Strukturen für eine effiziente
Hilfeleistung seien eigentlich vorhanden.
„Andererseits ist es dann natürlich
auch schwierig, wenn man eine Region hat, die so abgelegen und schwer zugänglich ist
und die, auf einer Insel, etwa über keinen funktionierenden Flughafen verfügt.“
Der
Taifun „Haiyan“ war in der Nacht zu Samstag auf die philippinische Küste getroffen
und hat eine Spur der Verwüstung hinterlassen.