Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz drängt den Kongress, noch vor Jahresende
eine neue Fassung des Einwanderungsgesetzes zu verabschieden. Die Sache sei „von großer
moralischer Dringlichkeit“ und könne nicht warten, schreibt Kardinal Timothy Dolan
von New York an den republikanischen Mehrheitsführer John Boehner. Er sei besorgt
über Berichte, dass einige Abgeordnete Änderungen im Einwanderungsrecht auf die lange
Bank schieben wollten. Stattdessen sei schnelles Handeln gefragt.
Der Senat
hatte im Juni ein Gesetz verabschiedet, das etwa 11 Millionen so genannten „illegalen“
Einwanderern den Weg zum Erlangen der US-Staatsbürgerschaft freimacht. Gleichzeitig
sieht es stärkere Grenzkontrollen vor. Dolan schreibt: „Unsere Nation kann nicht länger
von der Arbeit und den Beiträgen papierloser Einwanderer profitieren, ohne ihnen den
Schutz des Rechts zu gewähren. Man kann diese Menschen nicht als dauerhafte Unterklasse
von Arbeitern belassen.“ Boehner ist Katholik, das Thema Einwanderung ist in seiner
Republikanischen Partei äußerst umstritten. Im Kongress lehnt eine Mehrheit der republikanischen
Abgeordneten die Vorlage aus dem Senat ab.