2013-11-07 14:11:37

D: Neue Internetseite soll Vorurteile zum Ordensleben abbauen


RealAudioMP3 Die Mitgliederzahlen der katholischen Orden weltweit schrumpfen, das gab erst Ende Oktober der Sekretär der vatikanischen Ordenskongregation Erzbischof Jose Rodriguez Caballo bekannt. Das liegt einerseits an Austritten, zum anderen treten immer weniger Menschen in Orden ein. Schwester Kerstin-Marie von den Arenberger Dominikanerinnen glaubt, dass viele Menschen Vorurteile und falsche Vorstellungen vom Ordensleben haben. Um besser zu informieren wurde an diesem Donnerstag die Internetseite zum ersten bundesweiten Tag der offenen Klöster freigeschaltet. Radio Vatikan hat mit Schwester Kerstin-Marie über die neue Internetseite und über die sinkenden Mitgliedszahlen der Ordensfrauen in Deutschland gesprochen:

„Die Internetseite dient zum einen dazu, Menschen einzuladen, am Tag der offenen Klöster zu den Klöstern, Gemeinschaften und Konventen zu kommen und einmal hinter die Klostermauern zu schauen. Zum anderen dient sie zur internen Kommunikation, damit die Gemeinschaften sich für den Tag anmelden, sich informieren und austauschen können.“

Der Sekretär der vatikanischen Ordenskongregation hat ja erst kürzlich bekannt gegeben, dass die Zahl der Ordensfrauen in den vergangenen Jahren weltweit dramatisch gesunken ist…

„Ja, es gibt immer weniger Eintritte. Bis vor 40, 50 Jahren konnten Frauen, die zum Beispiel Lehrerinnen werden wollten, das fast nur, wenn sie in eine Gemeinschaft eingetreten sind, die Schulen hatte und wo Schwestern Lehrerinnen waren. Ähnliches gilt für andere Berufe. Das ist heute zum Glück nicht mehr so, wer Lehrerin oder Krankenschwester werden möchte, kann das außerhalb einer Gemeinschaft tun. Heute ist deshalb die Frage eher: Was suche ich? Suche ich wirklich den wahrhaftigen Gott? Das ist die erste Motivation für einen Eintritt. Das ist natürlich speziell und da muss man sich wirklich Gedanken machen. Das heißt vielleicht auch einfach, dass es nicht so viele Menschen gibt, die wirklich dazu berufen sind, sondern eben zu anderen Dingen.“

Durch die neue Internetseite, durch den Tag der Klöster – erhoffen Sie sich so Leute zu finden, die dann feststellen, dass sie ins Kloster gerufen sind?

„Wir wollen uns auf jeden Fall öffnen, dass Menschen auf die Idee kommen, einmal ein Kloster kennenzulernen. Dass sie die Gelegenheit haben, ins Gespräch zu kommen mit Ordensleuten, die auch von ihrer ganz eigenen Berufung berichten. Und die vielleicht anstoßen, das Menschen über ihre ganz eigene, ihre persönliche Berufung nachdenken. Vielleicht gibt es Menschen, die entdecken, dass das etwas in ihnen auslöst. Das würde uns freuen. In erster Linie bieten wir aber den Tag der offenen Klöster an, um mit den Menschen, die um uns herum leben in Kontakt zu kommen.“

Was erhoffen Sie sich von diesem Kontakt?

„Es ist einfach eine gute Gelegenheit. Ordensleute sind heute nicht mehr unbedingt im Straßenbild zu sehen, und es gibt natürlich – immer noch oder schon wieder – viele Vorurteile gegenüber dem Ordensleben. Bilder, die aus dem Fernsehen gespeist werden… Da möchten wir die Gelegenheit nutzen, zu zeigen, wie wunderbar unser Leben im Kloster ist, wie vielfältig es ist, wie bunt es ist und darüber ins Gespräch kommen.“

Der erste deutschlandweite Tag der offenen Klöster wird am 10. Mai 2014 begangen; die Internetseite dazu informiert ab sofort auf tag-der-offenen-klöster.de.

(rv 07.11.2013 sta)








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