Ein Gesetzesentwurf der Landesregierung von Québec sieht vor, „auffällige“ religiöse
Symbole bei Staatsangestellten zu verbieten. Betroffen wären davon vor allem katholische,
aber auch anglikanische Glaubensgemeinschaften, die in ihrer Arbeit – insbesondere
an Kindertagestätten, Schulen und Krankenhäusern – finanziell vom Staat Québec unterstützt
werden. Wird der Gesetzesentwurf angenommen, stehen unter anderem die barmherzigen
Schwestern der Heiligen Maria in Montréal vor der Entscheidung, ob sie ihr Ordensgewand
ablegen oder auf die staatliche Hilfe verzichten. Schwester Martine Coté erklärt,
dass das Ablegen der Tracht für sie keine Option darstelle: „Die Tracht ist Teil unserer
Mission, unseres Lebens, unserer Gemeinschaft.“ In Bezug auf die Absicht der Regierung
stellt Coté sich vor allem die Frage, was mit einem solchen Gesetz verbessert werden
soll.