Korea: Weltkirchenrat bereit für Kirchenführertreffen zu Syrien
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) ist bereit, ein Treffen bedeutender Religionsvertreter
zur Krisensituation in Syrien zu organisieren. Ziel eines solchen Treffens, an dem
auch muslimische Vertreter teilnehmen sollten, sei es, führenden Politikern bei einem
Friedensprozess in dem Bürgerkriegsland zu helfen, zitierte das ökumenische Onlineportal
„Ecumenical News“ am Freitag ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit. Es gebe bereits
inhaltliche Vorstellungen, doch diese könnten erst veröffentlicht werden, falls das
Treffen tatsächlich stattfinde, so Fykse Tveit. Der Generalsekretär äußerte sich bei
der Vollversammlung des Weltkirchenrats, die noch bis kommende Woche im südkoreanischen
Busan tagt.
Die 10. Vollversammlung hatte am Mittwoch in der Hafenstadt begonnen.
Nach ÖRK-Angaben nehmen mehr als 800 Delegierte der Mitgliedskirchen sowie mehr als
575 Vertreter anderer Kirchen und Beobachter, weitere 1.000 Gäste aus aller Welt,
1.000 Mitglieder des koreanischen Gastgeberausschusses und schließlich mehr als 300
ÖRK-Mitarbeiter teil. In sieben Plenarveranstaltungen sollen Themen wie Mission, Einheit
der Christen, Gerechtigkeit und Frieden behandelt werden. Dem ÖRK gehören 345 Mitgliedskirchen
mit rund 500 Millionen Christen an. Die katholische Kirche ist nicht Mitglied in dem
Rat, ist aber seit Jahren bei den Versammlungen durch Papstgesandte vertreten.
Unterdessen
haben südkoreanische Christen masssenhaft gegen den Weltkirchenrat demonstriert. Tausende
„theologisch konservative“ Protestanten gingen am Mittwoch in der Hafenstadt Busan
auf die Straße, meldete die evangelische Agentur idea. Mindestens 5.000 Demonstranten
– nach Teilnehmerangaben bis zu 40.000 – warfen dem Weltkirchenrat unter anderem Religionsvermischung
vor. Auf Spruchbändern bezeichneten die Kritiker den religiösen Pluralismus als „Abfall“
vom christlichen Glauben.