2013-10-28 15:30:43

Papst empfängt Aung San Suu Kyi


RealAudioMP3 Papst Franziskus hat Aung San Suu Kyi empfangen: Die Politikerin aus Burma, die auch Trägerin des Friedensnobelpreises ist, war am Montag zu einer Audienz im Vatikan. Etwa zwanzig Minuten lang konnte sie dabei mit dem Papst sprechen.

Der Papst habe den Einsatz Suu Kyis für Demokratie und Frieden gewürdigt, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi nach der Begegnung. Lombardi nannte Suu Kyi eine „symbolträchtige Figur der asiatischen Welt“. Zwischen ihr und Franziskus bestehe große Übereinstimmung. Die Politikerin selbst äußerte sich nach der Audienz auf einer Pressekonferenz in Rom. „Der Heilige Vater machte im Gespräch mit mir eine Bemerkung, mit der ich sehr einverstanden bin: Solche Gefühle wie Hass oder Angst verkleinern den Menschen. Wir brauchen andere Emotionen: Liebe und Verständnis. Wenn sie sich stärker verbreiten, dann verbessert sich das Verhältnis zwischen Menschen und Völkern.“

Die Menschenrechtsaktivistin Suu Kyi hat viele Jahre unter Hausarrest oder im Gefängnis verbracht; 1991 wurde sie mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, doch das Regime ließ sie nicht ausreisen, um den Preis entgegenzunehmen. Bei Nachwahlen zum Unterhaus von Burma hat sie 2012 einen Parlamentssitz errungen. Der Papst bete für das Volk und die Kirche in dem Land, das sich selbst Myanmar nennt, und wisse alle Bemühungen um Demokratie und Frieden in Burma zu würdigen, so Pater Lombardi. Offizielle diplomatische Beziehungen zwischen Burma und dem Vatikan gibt es nicht.

Ebenfalls beim Papst in Audienz war an diesem Montag Jim Yong Kim, der Präsident der Weltbank. Nach der halbstündigen Begegnung berichtete der amerikanische Arzt, der koreanischer Herkunft ist, es sei „um Moral gegangen und nicht um Wirtschaft“. Das Anliegen von Papst Franziskus, „das die Armen am Wachstum beteiligt werden müssen“, sei „dasselbe wie das Anliegen der Weltbank“. Er habe dem Papst erklärt, „dass sich die Weltbank enorm geändert hat“. Kim wörtlich: „Früher ging es ihr allein um Wachstum, heute hingegen denken wir, dass es den Menschen und vor allem den Ärmsten zugute kommen muss.“

(rv 28.10.2013 sk)








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