2013-10-25 15:52:30

Jesuiten fordern Abschaffung der Abschiebehaft für Asylbewerber


Der Jesuitenorden fordert eine Abschaffung der Abschiebehaft für Asylbewerber. Die Haftbedingungen seien oft menschenunwürdig, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung, die von Ordensoberen aus Europa, dem Nahen Osten und Afrika bei ihrer jährlichen Konferenz in Rom verabschiedet wurde. Zudem gebe es Alternativen, mit denen einige Regierungen bereits gute Erfahrungen gemacht hätten. Der vom Orden von Papst Franziskus getragene Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS) kümmert sich um Migranten in aller Welt. Zugleich mahnen die Jesuiten in der Erklärung eine Bekämpfung der Ursachen von Migration an, für die Europa mitverantwortlich sei. So müssten etwa alle Waffenlieferungen nach Afrika eingestellt werden, die Konflikte schürten und somit Migrationsströme auslösen würden.

„Unsere Welt ist derart miteinander verbunden, dass unsere Sorge im Mittelmeer keine Grenze haben kann“, betonen die Geistlichen im Namen von 6.000 Ordensmitgliedern in ihren jeweiligen Provinzen. Ganz Europa müsse Solidarität bei der Aufnahme von Asylbewerbern zeigen und gemeinsam Verantwortung bei Asyl- und Migrationsfragen übernehmen, heißt es in der Erklärung weiter. „Besorgt“ äußern sich die Unterzeichner über die Beeinflussung aller politischen Lager durch den Rechtsextremismus. Angesichts der geschichtlichen Erfahrungen Europas im 20. Jahrhundert sollten die Politiker sicherstellen, dass ihr Diskurs nicht in Geiselhaft „extremer Formen von Populismus“ gerate. Wichtig sei zudem auch der Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit in den Herkunftsländern der Flüchtlinge.

(kap 25.10.2013 sk)








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