2013-10-24 12:53:07

Papstpredigt: „Gläubige sollen nicht oberflächlich leben“


RealAudioMP3 Jeder Gläubige ist dazu berufen, heilig zu werden. In seiner Predigt bei der Morgenmesse in der Casa Santa Marta meditierte Papst Franziskus ausgehend von der Ersten Lesung über den Sinn und Zweck, Christ zu sein. Paulus betone in seinem Brief, dass mit Jesus ein „davor und danach“ in die Geschichte der Menschheit entstehe.

„So wurden wir sozusagen in Christus neu erschaffen. Das Blut Christi hat uns neu geschaffen. Vorher war unser Körper und unser Sein als Ganzes auf dem Weg der Sünde unterwegs, doch mit der neuen Erschaffung in Christus hat sich dieses Schicksal verändert. Nun können wir einen neuen Weg der Gerechtigkeit wählen. Doch benützt bitte lieber dieses Stichwort: Heiligkeit!“

Gläubige müssten somit durch ihren Glauben „Werke der Heiligkeit“ vollbringen, fügte Franziskus an. Dies könne und müsse jeder durch sein alltägliches Leben schaffen.

„Wir sind in der Tat sehr schwache Wesen und sehr oft sündigen wir auch! Und so sind wir auf dem Weg der Heiligkeit? Ja und Nein, lautet mein Antwort. Wenn du dir sagst: ach, ich lebe so, glaube an Jesus, aber ich kann nichts gegen die Sünde tun, dann irrst du dich! Das geht nicht! Wenn du hingegen sagst: ich bin ein Sünder, doch ich gehe immer zum Herrn, um mich mit ihm auszusöhnen, dann heilt dich der Herr. Seht ihr, auch da gibt es ein ,vorher und nachher´.“

Gott käme immer vor allen Dingen, betonte der Papst. Einen weiteren Auftrag habe Jesus uns gegeben und zwar: hilf deinem Nächsten. Denn wenn wir einem Hungernden zu essen geben, dann ermöglichen wir in ihm eine neue Hoffnung.

„Ohne dieses Bewusstsein, dass es ein vorher und nachher gibt, wie es der Apostel Paulus sagt, nützt unser Christentum niemandem! Schlimmer noch: das führt zur Heuchelei. Man sagt ja auch, es gebe ,halbe Christen´, die also den Glauben nicht so ganz ernst nehmen. Wir sind aber Heilige durch das Blut Christi und das sollen wir weitertragen! Unsere Mütter sprachen auch von ,oberflächlichen Christen´, die christlich angehaucht sind, ein bisschen Katechismus… doch darin gibt es keine Umkehr. Nein, wir müssen wie Paulus sagen: ich habe den Unrat in mir weggeworfen und verdiene nun von Christus geliebt zu werden, um mich in ihm wiederzufinden.“

(rv 24.10.2013 mg)








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