Johannes Paul II.: „Habt keine Angst“ brannte sich ins Gedächtnis
An diesem Dienstag
begeht die katholische Kirche den liturgischen Gedenktag von Papst Johannes Paul II.
Der 22. Oktober ist zugleich der Tag der Amtseinführung des ersten polnischen Papstes
vor genau 35 Jahren. Maurizio Mirilli ist einer der letzten Priester, die am 2. Mai
2004 von Johannes Paul II. geweiht wurden. Im Interview mit Radio Vatikan erinnert
sich der Geistliche, der heute in Rom für die Jugendpastoral verantwortlich ist, an
diesen bewegenden Moment:
„Ich erinnere mich gut an die Emotionen am Tag
meiner Weihe: Ich spüre heute noch Johannes Pauls Hände auf meinem Kopf; der Papst
war damals schon krank, er saß und hatte Schwierigkeiten zu sprechen. Ich kniete nieder,
denn er konnte nicht aufstehen. Er legte meine Arme auf die Armlehnen seines Stuhls
und legte seine Hände auf meine, er drückte sie ganz fest und schaute mir in die Augen
mit seinem durchdringenden Blick. Es war, als ob er mir sagen wollte: ,Nun bist du
dran! Nur Mut, hab' keine Angst!‘“
Nach einem zügig durchgeführten Prozess
wird Johannes Paul II. am kommenden 27. April heiliggesprochen – zusammen mit dem
Konzilspapst Johannes XXIII., wie Franziskus entschied. Das Ereignis findet am „Sonntag
der Göttlichen Barmherzigkeit“ statt, zu dem Johannes Paul den Sonntag nach Ostern
bestimmt hatte. Mirilli sieht in Papst Franziskus eine Fortsetzung gerade der Botschaft
des polnischen Papstes, die so viele Menschen bewegte: „Habt keine Angst! Öffnet,
ja, reißt die Türen auf für Christus!“ – So machte Johannes Paul bei seiner Amtseinführung
vor 35 Jahren den Gläubigen Mut. Mirilli:
„Noch heute spüren wir Johannes
Pauls Blicke, seine Ermutigungen, und denken an seine pastoralen Reisen in alle Welt
und auch an seine Besuche in unseren Gemeinden hier in Rom. Das ist ein Papst, der
wirklich allen begegnet ist und der alle prägte. Seine Worte ,Habt keine Angst‘ haben
sich allen ins Gedächtnis gebrannt, auch mir. Diese Botschaft ist eine Einladung,
die der jetzige Papst Franziskus weiterträgt, der für uns alle eine Ermutigung ist.“