Die französische Stadt Marseille hat am Montag das größte Wohnlager von Roma-Familien
geräumt. Das von rund 400 Personen illegal bewohnte Lager im Stadtteil „La Capelette“
wurde von Bulldozern zerstört, wie die Tageszeitung „Le Monde“ am Montag berichtete.
Die Justiz hatte die Räumung bereits im Juli angeordnet und den Roma zwei Monate Zeit
gegeben, das Lager zu verlassen. Sie hatten seit mehr als einem Jahr in dem Camp gewohnt.
Der Staat handhabt das Problem mit den Roma nach wie vor gewaltsam, diskriminierend
und entgegen der Grundrechte“, beklagte der Vizepräsident des Verbands für Menschenrechte
des Departements Bouches-du-Rhone, Jean-Claude Aparicio, laut Zeitung. Diese Politik
könne nicht so weitergehen. Laut Verband werde die Räumung dazu führen, dass die Roma
auf andere Lager in Marseille auswichen. Innerhalb der Lager führe das zu noch mehr
Elend. Seit Monaten steht Frankreichs Regierung wegen Roma-Vertreibungen in der Kritik.