Malaysia: „Wir werden weiterhin in der Messe Allah sagen“
Der Gerichtsentscheid
in Malaysia, der den Christen untersagt, den Begriff „Allah“ für Gott zu benützen,
ist „eine politische Entscheidung“. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan P. Lawrence
Andrew, der Direktor der katholischen Zeitschrift „Herald Malaysia“. Der Prozess richtet
sich vor allem gegen seine Zeitschrift, denn das Verfahren wurde eingeleitet, weil
Muslime sich darüber beschwerten, dass die katholische Zeitschrift den Begriff „Allah“
für Gott verwendete. In der Landessprache gibt es kein anderes Wort für Gott. P. Andrew:
„Die
Urteilsbegründung scheint mir sehr schwach. Aber, was sollen wir tun? Wir werden auf
jeden Fall vor das Bundesgericht gehen. Was wir beim jetzigen Urteilsspruch kritisieren
ist, dass gesagt wird, der Begriff ,Allah´sei für Christen nicht üblich, weil es nicht
zu unserem Glauben gehöre. Damit sagen sie, dass wir nicht hundertprozentige Gottesgläubige
sind. Wir kritisieren diese exklusive Sicht, denn damit wollen sie uns ausschließen.“
Die
Bischofskonferenz Malaysias hat derweil angekündigt, dass während der Gottesdienste
weiterhin das Wort „Allah“ verwendet werde. Denn es gebe keinen anderen Begriff in
der Landessprache für Gott.
„Andere Religionsgemeinschaften haben sich unserem
Anliegen angeschlossen. Leider haben sie das aber erst sehr spät gemacht. Sie waren
ursprünglich sehr skeptisch. Auch die Regierung war anfangs nicht auf unserer Seite,
obwohl wir um Unterstützung baten. Nun sagen alle, dass sie für uns einstehen wollen.
Man muss bedenken, dass unsere Insel ursprünglich gar nicht mehrheitlich muslimisch
war. Wenn das aber so weiter geht, dann werden wir wohl auch die Sharia einführen.“ (rv
15.10.2013 mg)