2013-10-15 11:12:02

D: Politiker fordern mehr Transparenz bei Kirchenfinanzen


Kirchennahe Politiker von SPD und Grünen haben mehr Transparenz im kirchlichen Finanzsystem gefordert. Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der Katholischen Nachrichten-Agentur.

Die Kirchenbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Kerstin Griese, sagte am Montag „Spiegel online“, die Kirchen brauchten „größtmögliche Transparenz“, denn sie seien mehr als jede andere Institution auf das Vertrauen der Menschen angewiesen. „Es stimmt mich traurig, wenn katholische Hilfs- und Wohlfahrtsorganisationen wie die Caritas jetzt unter dem Limburger Finanzskandal leiden müssen, weil die Spendenbereitschaft zurückgeht“, fügte die Protestantin hinzu. Von rückläufiger Spendenbereitschaft hatte zuvor Caritaspräsident Peter Neher berichtet.

Barbara Hendricks, Bundesschatzmeisterin der SPD und Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, sagte dem Nachrichten-Magazin „Spiegel“, die Mitglieder der Kirche hätten einen Anspruch darauf, dass innerkirchlich in den entsprechenden Gremien volle Transparenz über Einnahmen und Ausgaben hergestellt werde. Laut Hendricks sind weniger die bestehenden Regeln mangelhaft, „sondern hier oder da lässt die herrschende Praxis zu wünschen übrig“. Da müssten die gewählten Mitglieder der Gremien mutiger ihre Rechte einfordern.

SPD-Fraktionsvize Joachim Poß erklärte, die aktuellen Vorgänge machten deutlich, dass „wir viele staatskirchenrechtlichen Regelungen grundsätzlich überdenken müssen“. Auch eine Institution wie die katholische Kirche dürfe sich dem grundsätzlichen Ziel von Transparenz nicht verschließen – „das liegt vor allem auch in ihrem eigenen Interesse“, sagte der Katholik.

Auch Grünen-Politiker Josef Winkler sprach sich für mehr Transparenz aus. In Limburg sei ein enormer Vertrauensverlust zu beobachten, sagt Winkler, der in seiner Partei bis vor kurzem Sprecher für Kirchenpolitik war. „Um das Vertrauen wiederherzustellen ist es notwendig, nicht nur mit Worten, sondern mit Taten etwas zu ändern.“ Die Kirche müsse ihre Finanzen offen legen, frei nach dem Motto „Wir haben nichts zu verbergen“.

(kna 15.10.2013 pr)








All the contents on this site are copyrighted ©.