2013-10-13 11:22:25

Papst feiert Marienandacht auf dem Petersplatz


RealAudioMP3 Zehntausende Gläubige haben am Samstagabend auf dem Petersplatz gemeinsam mit Papst Franziskus eine Marienandacht vor der Statue der Madonna von Fatima gefeiert. Der uneingeschränkte Glaube an ihren Sohn Jesus auch in der Stunde seines Todes zeige den Weg, auf dem die Menschen ihm nachfolgen sollten, sagte der Papst in seiner Katechese. Dieser Weg bedeute, „Demut, Barmherzigkeit, Nähe zu zeigen, aber auch Heuchelei, Falschheit, Götzendienst entschieden abzulehnen“, so Franziskus.

Mit ihrer Bereitschaft, Gottes Willen zu erfüllen und seinen Sohn zu gebären, habe Maria den Knoten zwischen Gott und den Menschen gelöst. Die Hinwendung zu ihr könne auch helfen, die „inneren Knoten“ zu entknüpfen, die durch die Sünde in den Menschen entstünden, führte der Papst aus. „Sie sind gefährlich, denn mehrere Knoten können zu einem Knäuel werden, das immer schmerzhafter wird und immer schwieriger zu lösen ist.“

„Aber für Gottes Barmherzigkeit – das wissen wir – ist nichts unmöglich! Auch die verworrensten Knoten lösen sich mit seiner Gnade. Und Maria hat mit ihrem „Ja“ Gott die Tür geöffnet, damit er die Knoten des im Alten Bund begangenen Ungehorsams löse. Sie ist die Mutter, die uns mit Geduld und Zärtlichkeit zu Gott führt, damit er die Knoten unserer Seele mit seiner väterlichen Barmherzigkeit löse.“

Am Nachmittag war die Figur aus dem portugiesischen Wallfahrtsort Fatima, wo nach katholischer Überzeugung die Gottesmutter im Jahr 1917 drei Hirtenkindern erschienen ist, in einer Militärmaschine auf dem römischen Flughafen in Rom angekommen. Nach dem Transport mit dem Helikopter in den Vatikan wurde sie zunächst zur Unterkunft des emeritierten Papstes Benedikt XVI. gebracht, der im Gebet davor verweilte.

Anschließend nahm Papst Franziskus die Statue vor dem Gästehaus Santa Marta in Empfang. Vor der Andacht wurde sie in einer Prozession über den Petersplatz getragen. Zehntausende Pilger winkten ihr dabei der Tradition entsprechend mit weißen Taschentüchern zu. Die von Schweizergardisten und vatikanischen Gendarmen eskortierte Prozession hielt an der Stelle des Attentats auf Papst Johannes Paul II. (1978-2005) im Jahr 1981 an. In der Krone der Figur befindet sich das Projektil, das den Papst damals beinahe getötet hätte.

So wie Maria das Wort Gottes befolgt habe, das in ihr Fleisch geworden sei, sollten die Christen dieses Wort „mit bereitem und aufrichtigem Herzen aufnehmen und es in die Tat umsetzen“, forderte Franziskus weiter in seiner Katechese. Der Mensch müsse Jesus seine Hände anbieten, „um die Kleinen und die Armen zu liebkosen; unsere Füße, um den Brüdern entgegenzugehen; unsere Arme, um den, der schwach ist zu stützen“. Die Menschwerdung Christi sei kein Geschehen der Vergangenheit, betonte der Papst, sondern Gott wolle weiter unter den Menschen wohnen.

Die „Marianischen Tage“ im Vatikan an diesem Wochenende sind Teil des Programms zum „Jahr des Glaubens“. Die Nacht über wird die 1920 zum Gedenken an die Marienerscheinungen geschaffene Statue im römischen Heiligtum der Göttlichen Liebe ausgestellt, wo eine Gebetswache bis zum Morgen stattfand.

(kna/rv 13.10.2013 mc)








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