Papst Franziskus hat unter den Flüchtlingen auf der Insel Lampedusa 1.600 Telefonkarten
verteilen lassen. Das berichtet die Vatikanzeitung Osservatore Romano in ihrer Freitagsausgabe.
Der Päpstliche Almosen-Verantwortliche, Erzbischof Konrad Krajewski, habe den Flüchtlingen
die Karten gegeben: Sie sollen den etwa 1.500 Flüchtlingen auf der Insel helfen, Kontakt
zu ihren Verwandten in der Heimat zu halten. Außerdem sei für die Kinder im Aufnahmelager
mit päpstlichen Geldern ein Spielezelt angeschafft worden.
Papst Franziskus
läßt sich nach Angaben des Osservatore Romano weiter ausführlich über die Lage der
Flüchtlinge auf der kleinen Insel vor Sizilien informieren. „Wir haben den Papst in
diesem Moment tiefen Schmerzes wirklich nahe gefühlt“, sagte der Erzbischof von Agrigent,
Francesco Montenegro, in einem Interview. Auch den Tauchern, die immer neue Leichen
aus dem gesunkenen Flüchtlingsschiff in 47 Metern Tiefe gezogen hätten, tue die Anteilnahme
des Papstes gut. Viele der Leichen hätten ihre Hände „um Heiligenbildchen gekrampft“
oder trügen ein Kreuz um den Hals, so der Erzbischof. Bei einem der letzten Tauchgänge
zum Wrack sei ein Teil eines vom Papst gesegneten Rosenkranzes am Kiel befestigt worden.
Franziskus
hatte den polnischen Erzbischof Krajewski nach Lampedusa geschickt, um sich dort ein
Bild von der Lage zu machen. Krajewski kehrte am Donnerstag, genau eine Woche nach
dem Flüchtlingsdrama, nach Rom zurück, um dem Papst Bericht zu erstatten. Beim Schiffsunglück
vor Lampedusa sind über 300 Flüchtlinge aus Eritrea und Somalia ums Leben gekommen.