Mexiko: Adveniat lobt Papstbeitrag zu indigener Autonomie
Als einen „wichtigen Beitrag zur Autonomie der indigenen Völker“ sieht das bischöfliche
Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat die jüngste Freigabe der Übersetzung für die Sakramente
in zwei indigene Sprachen in Mexiko durch Papst Franziskus. „Die Ureinwohner Mexikos
sind vor 500 Jahren in einer fremden Sprache evangelisiert worden und können nun die
Sakramente in ihrer eigenen Sprache feiern“, erklärte Adveniat-Geschäftsführer Prälat
Bernd Klaschka am Mittwoch in Essen. Dadurch sei den Menschen in der mexikanischen
Region Chiapas nun ein ganz anderer Zugang zum christlichen Glauben möglich.
Papst
Franziskus hat nach Angaben von Bischof Felipe Arizmendi Esquivel aus der Region Chiapas
die Übersetzung der Formeln für die Sakramente der Taufe, der Kommunion und der Firmung
in die Sprachen Tzotzil und Tzeltal autorisiert. Sie sind damit die ersten indigenen
Sprachen Mexikos, die eine solche Genehmigung aus Rom erhalten haben.
Klaschka
betonte, die indigenen Sprachen würden damit von der Kirche als gleichberechtigt angesehen.
Das sei in Mexiko nicht selbstverständlich, da die Amtssprache Spanisch ist. Für die
Kirche selbst bedeute der Schritt eine Umsetzung der Liturgiekonstitution des Zweiten
Vatikanischen Konzils (1962-1965). Sie bezeichnet den Gebrauch der Muttersprache bei
der Sakramentenspendung und in den anderen Bereichen der Liturgie für das Volk als
sehr nützlich, führte der Adveniat-Geschäftsführer aus.