Franziskus: „Katholische Kirche ist vielfältig und universell“
Die katholische Kirche
ist universell, vielfältig und schöpft Kraft aus der Einheit. Daran hat der Papst
an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz erinnert. Vor tausenden Pilgern, die sich
trotz Regen auf dem Petersplatz versammelt hatten, ging Franziskus auf die Katholizität
der Kirche ein. Ausgehend vom griechischen Wortstamm „kath’olòn“ – „das Ganze betreffend,
allgemein“ betonte er die Totalität des christlichen Glaubens:
„Die Kirche
ist katholisch, weil sie universell ist, sie ist in jedem Teil der Welt verteilt und
verkündet jedem Mann und jeder Frau das Evangelium. Die Kirche ist keine elitäre Gruppe,
die nur einige wenige betrifft. Die Kirche hat keine Schlösser, sie ist dem Ganzen
der Menschen, der Totalität des Menschengeschlechtes gewidmet. Und die eine Kirche
ist auch in den kleinsten Teilen ihrer selbst anwesend.“
Ein weiteres Merkmal
der katholischen Kirche sei Einheit in der Vielfalt, so Franziskus. Wie in einem großen
Orchester spielten die Instrumente der Weltkirche ein gemeinsames Stück, jeder Klang,
jede Stimme sei dabei für die Harmonie des Ganzen wesentlich:
„Wir sind
nicht alle gleich, und wir müssen nicht alle gleich sein. Wir sind alle anders und
verschieden, jeder hat seine eigenen Qualitäten – und das ist das Schöne der Kirche:
jeder trägt das Seine bei, das, was Gott ihm gegeben hat, um die anderen zu bereichern.
Die einzelnen Komponenten sind unterschiedlich, doch es ist eine Verschiedenheit,
die nicht in Konflikt gerät, die sich nicht widerspricht, es ist eine Verschiedenheit,
die sich durch den Heiligen Geist in Harmonie vereinigen lässt; er ist der wahre ,Meister‘,
er selbst ist Harmonie.“
Und diese Harmonie forderte der Papst aufs Neue
ein: Erneut wandte er sich gegen Kräfte in der Kirche, die die Einheit gefährden –
Tratsch, Zwietracht und die Unfähigkeit, Vielfalt auszuhalten:
„Niemals
schlecht über den anderen reden! Niemals streiten! (…) Gleichförmigkeit zerstört das
Leben. Das Leben der Kirche ist Vielfalt, und wenn wir die Uniformität auf alle ausweiten
wollen, töten wir die Gaben des Heiligen Geistes!“
Die Gemeinschaft der
Kirche sei wie eine Familie, die zum Wachstum und zur Entwicklung aller Mitglieder
beitrage, so der Papst weiter. Und sie sei der erste Ort einer Begegnung mit Christus,
erinnerte Franziskus, der auch auf die Bedeutung der Sakramente einging:
„In
der Kirche findet jeder von uns das Notwendige, um zu glauben und um als Christ zu
leben, um zu jedem Ort und in jede Epoche zu gehen. (…) In der Kirche können wir dem
Herrn in den Sakramenten begegnen, die offene Fenster sind, durch die uns das Licht
Gottes gegeben wird (…).“