2013-10-04 16:47:35

Papsttreffen mit Verantwortlichen für Pastoral: Keine Leitung ohne Beratung


RealAudioMP3 Am Nachmittag stand in Assisi vor allem ein Treffen mit den Verantwortlichen der Pastoral des Bistums auf dem Programm: mit Priestern, Ordensleuten, Diözesan- und Pfarrgemeinderäten. In der Kathedrale der Stadt, in der Franziskus und Klara getauft worden waren, sprach der Papst zunächst über die Wichtigkeit der Zusammenarbeit.

„Ein Bischof kann ein Bistum nicht leiten ohne die Pastoralräte, kein Pfarrer kann seine Gemeinde ohne Pfarrgemeinderäte leiten. Das ist grundlegend.“

Das Bistum Assisi ist dabei, eine Diözesansynode zu beginnen, Gelegenheit für den Papst, alle Beteiligten in den Dingen zu bestärken, die auf diesem Weg die wichtigsten seien. Als erstes nannte Franziskus das Hören auf das Wort Gottes. Das sei die Kirche: Die Gemeinschaft, die mit Glauben das Wort höre und mit Liebe auf Jesus schaue, der spreche. Hier könne noch viel Verbesserung geschehen.

„Ich denke an den Priester und seine Aufgabe zu predigen. Wie kann er predigen, wenn er nicht zuvor sein Herz geöffnet und in der Stille auf das Wort gehört hat? Er wird unendlich lange Predigten halten, langweilige, von denen man nichts versteht!“

Damit meine ich euch, wandte sich der Papst lachend an die neben ihm sitzenden Mitglieder des Klerus des Bistums. Dann ging er auf die Eltern als die ersten Erzieher ein: Wie könnten sie den Glauben weitergeben, wenn ihr Gewissen nicht vom Wort Gottes geformt sei, fragte der Papst. Ähnlich ginge es den Katecheten: Wenn ihr Herz nicht vom Wort Gottes erwärmt sei, wie könnten sie die Herzen anderer für dieses Wort erwärmen?

„Es reicht nicht, die heiligen Schriften zu lesen, man muss Jesus zuhören, der durch sie spricht. Man muss eine Antenne sein, die ihn empfängt und die sich in Einklang bringt mit dem Wort Gottes, damit wir auch Antennen sind, die weiter ausstrahlen! Man empfängt und sendet weiter. Es ist der Geist Gottes, der die Schrift lebendig werden lässt, der uns ihre Tiefe verstehen lässt und ihren wahren und vollen Sinn!“

Das sei auch ein Auftrag an die Synode, die das Bistum Assisi nun beginne. Synode bedeute, gemeinsam zu gehen. Das sei eine der schönsten Erfahrungen des Christseins: Gemeinsam zu gehen. Hier wandte Franziskus sich wieder direkt an die Priester.

„Und lasst mich dabei auch über mich selber sprechen. Was kann es schöneres für uns geben, als mit unserem Volk zu gehen? Ich sage oft, dass man mit dem Volk gehen muss, mal davor, mal in der Mitte und manchmal auch hinterher: Vorher, um die Gemeinschaft zu leiten. In der Mitte, um sie zu ermutigen und erhalten. Hinterher, um sie einig zu halten und damit niemand zurück bleibt. Aber es gibt noch einen anderen Grund: Das Volk hat einen siebten Sinn dafür, neue Wege zu finden, es hat wie die Theologen sagen den ,sensus fidei‘. Was kann es schöneres geben.“

In einer Synode gehe es vor allem auch darum, darauf zu hören, wie der Geist Gottes durch die Menschen spreche. Der dritte Aspekt, den Papst Franziskus betonte, war die Verkündigung, und zwar vor allem an die Peripherien. Dazu müsse man sich und dazu müsse sich auch die Synode fragen, wo diese Randgebiete seien. Das sei Aufgabe einer solchen Veranstaltung.

„So, liebe Freunde, ich habe euch keine neuen Rezepte gegeben. Die habe ich auch gar nicht. Aber ich habe auf dem Weg eurer Kirche gute und wichtige Aspekte gefunden, die ich bestärken möchte. Hört auf das Wort, geht gemeinsam und in Geschwisterlichkeit und verkündet die Frohe Botschaft an den Peripherien! Der Herr segne euch, die Madonna schütze euch und der heilige Franziskus helfe auch, die Freude der Jünger Christi zu leben.“

(rv 04.10.2013 ord)








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