Italien: Staatsbegräbnis für Lampedusa-Tote gefordert
Sant’Egidio-Gründer Andrea Riccardi fordert ein Staatsbegräbnis in Rom für die Opfer
der Flüchtlingstragödie vor Lampedusa. Das entsetzliche Drama erfordere überdies von
allen eine Antwort, heißt es in einer Aussendung Riccardis vom Freitag. Man könne
nicht umhin, „zum wiederholten Male und lautstark die Untätigkeit der Politik in Europa
und weltweit anzuprangern“. Die Initiativen der Entwicklungshilfe seien vollkommen
unzureichend angesichts „des gigantischen und unaufhaltsamen Phänomens der Migration,
die eine regelrechte Katastrophe unserer Zeit ist". Auch dem Verbrechen des Menschenhandels
sei schon am Ursprung Einhalt zu bieten. Dazu müsse ein schlagkräftiges internationales
Kontrollsystem an den Küsten des Mittelmeeres eingerichtet werden, das die kriminellen
Aktivitäten des Menschenhandels mit Männern, Frauen und Kindern bekämpft. – Andrea
Riccardi, der als Student die katholische Basisgemeinde „Sant´Egidio“ gründete, war
in der Regierung Monti Minister für Integration.