Afrika/Lampedusa: „Wir müssen die Probleme der Herkunftsländer lösen“
Um Flüchtlingstragödien wie die jüngste vor Lampedusa zu vermeiden, sind kurzfristige
wie langfristige Maßnahmen nötig. Daran hat Bischof Giorgio Bertin von Dschibuti erinnert,
der gleichzeitig Apostolischer Administrator von Mogadischu ist. Zunächst gelte es,
den Menschenhändlern das Handwerk zu legen, sagte der italienische Franziskaner, der
seit zwölf Jahren als Bischof am Horn von Afrika wirkt, gegenüber dem Fidesdienst.
Die tieferen Gründe für die Flucht tausender Menschen aus dieser Region lägen in der
sozialen, politischen und wirtschaftlichen Unterentwicklung ihrer Länder. „Langfristig“
könne man sich nicht der Anstrengung entziehen, die Ursprungsländer der Emigration
in ihrer Entwicklung zu unterstützen, so der Bischof. Dabei gehe es nicht nur um die
Wirtschaft, sondern auch um die Respektierung der Menschenrechte in jenen Ländern,
„denn auch das wünschen sich die Migranten“.
Am Donnerstag waren mindestens
300 Menschen nach der Havarie eines Flüchtlingsbootes im Meer vor Lampedusa ums Leben
gekommen.