Religionsvertreter in den USA haben die Haushaltsblockade des Kongresses in Washington
kritisiert. 33 Vertreter christlicher, jüdischer und muslimischer Organisationen beklagen,
die Budgetkrise sei „komplett vermeidbar“ gewesen. Organisationen wie Brot für die
Welt, die Evangelisch-Lutherische Kirche in den USA, das Franziskaner Aktionsnetzwerk
und Pax Christi schreiben in einem Brief, der „Shutdown gefährdet den wirtschaftlichen
Aufschwung, bestraft die Mittelklasse und schadet unseren Nächsten, die am schwächsten
sind. Das macht uns zutiefst betroffen.“ Auch die katholische US-Bischofskonferenz
zeigte sich besorgt über die politischen Entwicklungen und ihre Auswirkungen. In einem
Brief an den Kongress in Washington äußerten die Bischöfe Bedenken, dass Kürzungen
im Haushalt vor allem die Armen treffen könnten. Die Geistlichen forderten die Regierung
auf, sich stärker auf eine Erhöhung der Einnahmen zu konzentrieren und vor allem überflüssige
Militärausgaben zu streichen.
Nachdem sich der US-Kongress im Streit um den
neuen Haushalt nicht einigen konnte, wurden am Dienstag (Ortszeit) mehr als 800.000
Mitarbeiter im öffentlichen Dienst in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt. Grund für
den ersten sogenannten Shutdown seit 17 Jahren sind die verhärteten Fronten zwischen
Republikanern und Demokraten.