Der italienischen
Regierung droht der Zusammenbruch: Alle fünf Minister der Berlusconi-Partei PdL sind
am Wochenende zurückgetreten. Eine Regierungskrise wäre zum jetzigen Zeitpunkt eine
Katastrophe für das südeuropäische Land, so die italienischen Bischöfe in einer Stellungnahme
am Wochenende. Italien brauche eine Politik die für das Allgemeinwohl arbeite und
damit Stabilität und sozialen Zusammenhalt garantiere, so der Ständige Rat der italienischen
Bischofskonferenz. Der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Monsignore Mariano Crociata,
erläutert im Gespräch mit Radio Vatikan, weshalb politische Stabilität so wichtig
ist:
„Eine stabile Regierung ist eine notwendige Voraussetzung, damit ein
Land wie Italien aus der Krise rauskommen kann. Damit wollen wir nicht für die eine
oder andere Seite Partei ergreifen. Es muss aber klar festgehalten werden, dass Italien
derzeit eine tiefe Krise erlebt, die vor allem Familien und Jugendliche spüren.“
Der
Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, kritisierte in einem
Statement „jeden unverantwortlichen Akt“, der eine Regierungskrise hervorrufen würde.
Eine solche Haltung würde als negatives Kapitel „in die Geschichtsbücher“ eingehen,
so Bagnasco wörtlich. Monsignore Crociata betont, das Land brauche Reformen und das
betreffe auch die Struktur der katholischen Kirche in Italien.
„Wir werden
demnächst damit beginnen auf regionaler Ebene Gespräche zu starten, um eine Neustrukturierung
der bischöflichen Arbeit anzugehen. Es geht um neue Vorgehensweisen aber auch beispielsweise
um die Wahl der Vorsitzenden.“
Bisher wurde der Vorsitzende der Bischofskonferenz
direkt vom Papst ernannt. Dies könnte sich ändern, wie es aus Kreisen der Bischofskonferenz
hieß. Üblicherweise werden die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen von den Mitgliedern
der jeweiligen Konferenz bestimmt.