Papstpredigt: Die Gnade „nicht vor dem Kreuz zu fliehen“
Die Gnade „nicht vor
dem Kreuz zu fliehen“ war an diesem Samstag Thema des Papstes bei der Morgenmesse
im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Franziskus ging dabei vom Tagesevangelium
aus, in dem Jesus den Jüngern seine Auslieferung ankündigt, und sie sich scheuen,
nachzufragen, was er damit meint. Sie hätten Angst gehabt und es für besser gehalten,
nicht genau zu wissen, um was es geht, so der Papst.
„Doch nicht nur die
Jünger hatten Angst, nicht nur Petrus, auch Jesus selbst hatte Angst vor dem Kreuz!
Er konnte sich nicht selbst belügen. Er wusste es. Er hatte so viel Angst, dass er
am Abend des Donnerstags Blut schwitzte, Jesus hatte so viel Angst, dass er fast das
gleiche gesagt hat, wie Petrus… Fast: ,Vater lass diesen Kelch an mir vorübergehen.
Dein Wille geschehe.‘ Das ist der Unterschied!“
Das Kreuz mache uns allen
Angst, auch bei der Evangelisierung, so Franziskus. Aber es gelte hier die Regel,
dass es ohne vergießen des Blutes auch keine Erlösung gebe. So gebe es also ohne das
Kreuz auch kein fruchtbares Werk der Evangelisierung.
„Vielleicht fragen
wir uns: ,Und mir, was wird mir passieren? Was wird mein Kreuz sein?‘ Das wissen wir
nicht. Wir wissen es nicht, aber es wird da sein. Wir müssen um die Gnade bitten,
dass wir nicht vor dem Kreuz fliehen, wenn es kommt. Wir werden Angst haben. Das stimmt.
Es macht uns Angst. Aber die Folge Jesu endet dort.“
Franziskus erinnerte
in diesem Zusammenhang auch an die letzten Worte von Jesus an Petrus: Sie werden dich
„führen, wohin du nicht willst.“ Franziskus schloss seine Predigt in Santa Marta mit
einem Gebet:
„Ganz nahe bei Jesus, am Kreuz, war seine Mutter, seine Mama.
Bitten wir sie heute darum, indem wir zu ihr beten, dass sie uns die Gnade gewährt,
nicht vor dem Kreuz zu fliehen. Wir bitten sie nicht darum, uns die Angst zu nehmen,
sie gehört dazu, die Furcht vor dem Kreuz. Sie war dort und weiß, wie es ist, in der
Nähe des Kreuzes zu sein.“